Medizinische Universität Graz - Research portal

Logo MUG Resarch Portal

Selected Publication:

Wellie, B.
Prävalenz von Vorhofflimmern bei Patienten mit Risikofaktoren für koronare Herzkrankheit und Thrombembolie
[ Diplomarbeit ] Medical University of Graz; 2013. pp. 71 [OPEN ACCESS]
FullText

 

Authors Med Uni Graz:
Advisor:
Heinzel Frank
Altmetrics:

Abstract:
Einleitung: Patienten mit Vorhofflimmern sind einem erhöhten Thrombembolierisiko ausgesetzt, welches anhand des CHA¿DS¿-VASc Scores evaluiert werden kann. Bei einem CHA¿DS¿-VASc Score ¿ 2 wird eine präventive antithrombotische Therapie empfohlen. Die Früherkennung von paroxysmalem Vorhofflimmern ist daher von großer Bedeutung, sie stellt sich jedoch aufgrund des oftmals asymptomatischen Auftretens (silent AF) als sehr schwierig dar. Zusätzlich besitzt die Diagnosestellung mittels 12-Kanal-EKG eine sehr geringe Sensitivität.1 Die Möglichkeit der Identifizierung von Patienten mit einem hohen Vorhofflimmer-Risiko, könnte, durch eine intensivere Herzrhythmusüberwachung dieser, zu einer früheren Entdeckung von unbemerktem paroxysmalem Vorhofflimmern beitragen. Ziele: Ziel dieser Studie war es, die Prävalenz von Vorhofflimmern in einem Patientenkollektiv mit erhöhtem KHK-Risiko zu erheben, Zusammenhänge von Vorhofflimmern mit anderen Erkrankungen zu identifizieren und eine mögliche Korrelation zwischen der Prävalenz von Vorhofflimmern und CHA¿DS¿-VASc zu untersuchen. Material und Methoden: In dieser retrospektiven Studie wurden 520 Patienten eingeschlossen, bei denen eine Herzkatheteruntersuchung durchgeführt wurde. Von diesen Patienten wurden relevante Daten zu Vorerkrankungen, Medikation und Untersuchungen erhoben und ausgewertet. Ergebnisse: 63% (n=326) der 520 untersuchten Patienten waren männlich, 37% (n=194) weiblich, das durchschnittliche Alter betrug 68,4±12,3 Jahre. Die Prävalenz von Vorhofflimmern betrug 27,5% (n=143), Frauen waren in etwa gleich häufig erkrankt wie Männer [w: 28,4%; m: 27,0%; (p=0,738)]. Für das Gesamtkollektiv konnte jeweils ein signifikanter Zusammenhang zwischen der Prävalenz von Vorhofflimmern und chronischer Herzinsuffizienz (p<0,001), Mitralklappeninsuffizienz (p<0,001), St.p. kardialer Dekompensation (p<0,001), Niereninsuffizienz (p=0,003), zerebraler arterieller Verschlusskrankheit (p=0,012) und dilatativer und/oder ischämischer Kardiomyopathie (p<0,001) nachgewiesen werden. Die stratifizierte Betrachtung von Männern und Frauen zeigte, dass ein signifikanter Zusammenhang zwischen einer Niereninsuffizienz und Vorhofflimmern (m: p=0,071; w: p=0,012), sowie zwischen der zerebralen arteriellen Verschlusskrankheit und Vorhofflimmern (m: p=0,201; w: p= 0,013), nur bei Frauen bestand. Die dilatativen und/oder ischämischen Kardiomyopathien hingegen wiesen nur für Männer eine signifikante Verbindung mit Vorhofflimmern auf (m: p<0,001; w: p=0,122). Sowohl Männer als auch Frauen mit Vorhofflimmern wiesen einen signifikant höheren durchschnittlichen CHA¿DS¿-VASc Wert auf als jene ohne Vorhofflimmern [m mit VHF: 3,9±1,6; m ohne VHF 3,1±1,5 (p<0,001) / w mit VHF: 5,1±1,2; w ohne VHF 4,5±1,6 (p=0,007)]. Conclusio: Der CHA¿DS¿-VASc Score könnte bei Patienten mit Verdacht auf koronare Herzkrankheit zur Risikoabschätzung für das Vorliegen von möglicherweise unbemerktem paroxysmalem Vorhofflimmern geeignet sein.

© Med Uni GrazImprint