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Gewählte Publikation:

Golbeck, S.
Vergleich der Überlebenszeiten beim metastasierten Nierenzellkarzinom anhand zweier historischer Vergleichskohorten ¿ Zytokintherapie versus Targeted Agents
[ Diplomarbeit ] Medical University of Graz; 2013. pp. 109 [OPEN ACCESS]
FullText

 

Autor*innen der Med Uni Graz:
Betreuer*innen:
Pichler Martin
Zigeuner Richard
Altmetrics:

Abstract:
Zusammenfassung Hintergrund: Das Nierenzellkarzinom ist die häufigste Neoplasie der renalen Tumoren und steht weltweit an dreizehnter Stelle aller malignen Neuerkrankungen. Durch den vermehrten Einsatz von bildgebenden Verfahren werden die Nierenzellkarzinome in früheren Stadien detektiert, jedoch geht nach wie vor ein Großteil der höheren Tumorstadien mit einer Metastasierung einher. Die systemische Therapie ist daher von großer Bedeutung, da sie im metastasierten Stadium die wesentliche therapeutische Maßnahme darstellt. Mit den Immuntherapien, insbesondere unter Interferonen, zeigten sich in der Vergangenheit erste Erfolge. Durch die Zulassung der zielgerichteten Substanzen, den Targeted Agents, erfuhr die Therapie des metastasierten Nierenzellkarzinoms einen Paradigmenwechsel, da sich in vielen Vergleichsstudien ein signifikant verbessertes progressionsfreies Überleben zeigte. Da es in klinischen Studien häufig nach Progression zu einem Switch auf eine weiterhin wirksame Substanz kommt, sind Unterschiede im Gesamtüberleben nur selten ausreichend abbildbar. Um einen Unterschied bezüglich des Gesamtüberlebens unter den beiden Therapiearten - Interferon-Therapie und neue Targeted Agents - feststellen zu können, untersuchten wir 2 historische Vergleichskohorten. Methoden: Es erfolgte die Durchführung einer retrospektiven Studie mit der Nullhypothese, dass kein signifikanter Unterschied hinsichtlich des Gesamtüberlebens zwischen den Patienten, die mit Interferon versus den neuen Targeted Agents behandelt wurden, besteht. Mittels des Medocs-Krankenhausinformationssystem erhoben wir sämtliche Daten über Therapiebeginn, Therapielinie, Therapiedauer und Therapieform sowie das interessierende Ereignis des krebsspezifischen Todes. Die statistische Auswertung erfolgte mittels Häufigkeitsbeschreibungen, der Kaplan-Meier-Methode und des Log-Rank-Test. Die graphische Darstellung erfolgte durch entsprechende Überlebensfunktionen. Die Auswertung erfolgte im ersten Teil für das gesamte Patientenkollektiv, im zweiten Teil ausschließlich für die Patienten mit klarzelligem Nierenzellkarzinom. Resultate: Es zeigten sich zunächst keine signifikanten Unterschiede bezüglich des Gesamtüberlebens unter den beiden Therapiemodalitäten. Bei Betrachtung eines Zeitraums von 5 Jahren nach Therapiebeginn zeigte sich jedoch ein signifikant verbessertes 5-Jahres-Überleben der Patienten mit klarzelligem Nierenzellkarzinom unter Behandlung mit den Targeted Agents (p=0,028). Konklusion: Dieses Ergebnis untermauert die Tendenz, die sich in den prospektiven Studien bezüglich des Gesamtüberlebens zeigte, in denen bisher nur die signifikante Verbesserung des progressionsfreien Überlebens gezeigt werden konnte.

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