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Gewählte Publikation:

Teinzer, F.
Endoskopische transnasale Behandlung von orbitalen Komplikationen der akuten Sinusitis: Das Grazer Konzept
[ Diplomarbeit ] Medical University of Graz; 2013. pp. 84 [OPEN ACCESS]
FullText

 

Autor*innen der Med Uni Graz:
Betreuer*innen:
Tomazic Peter Valentin
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Abstract:
Fragestellung: Insbesondere bei Kindern sind die orbitalen Komplikationen der akuten Sinusitis schwerwiegend. Von den Nasennebenhöhlen können sich aufgrund unzureichender medikamentöser Therapie einer akuten Sinusitis putride Entzündungen in die benachbarte Orbita ausbreiten. Eine operative Entlastung und Drainage intraorbitaler abszedierender Entzündungen wird heutzutage hauptsächlich endoskopisch durchgeführt. Ziel dieser Studie ist, die Grazer Erfahrungen in der Behandlung orbitaler Komplikationen aufzuzeigen, diese mit internationalen Ergebnissen zu vergleichen und einen optimalen Behandlungsalgorithmus zu erstellen. Methoden: Im Rahmen einer retrospektiven Studie wurden 53 PatientInnen untersucht, die im Zeitraum 2000 bis 2011 an der Abteilung für HNO des Universitätsklinikums Graz behandelt wurden. Die Auswertung umfasste Geschlechterverteilung, Altersgruppen, Laborwerte, Bildgebung, Stadien, Behandlung und Rezidive. Ergebnisse: Männer waren häufiger betroffen als Frauen (69,81% vs. 30,19%). Bei 52 von 53 PatientInnen erfolgte die Diagnose mit einer CT, in 14 Fällen zusätzlich mittels MRT. Ein Patient erhielt keine Bildgebung. Es wurden 9 entzündliche Lidödeme, 7 periorbitale Osteitiden/Orbitaödeme, 14 subperiostale Abszesse und 21 intraorbitale Abszesse/Phlegmone behandelt. Eine konservative Therapie erfolgte bei 16 PatientInnen, 37 wurden operiert. Insgesamt wurden 43 Operationen durchgeführt, die meisten davon rein endoskopisch (76,74%). Ein kleinerer Teil (18,6%) kombiniert (endoskopisch und von außen), 4,65% nur von außen. Bei zwei konservativ behandelten und 7 operierten PatientInnen kam es zum Rezidiv. Schlussfolgerung: Um ein bestmögliches Outcome mit einer geringen Rezidivrate zu erzielen, muss eine schnelle Diagnose mittels CT oder MRT erfolgen, im Stadium I und II rasch eine konservative Therapie gestartet werden und im Stadium III und IV innerhalb von 24 Stunden operiert werden. Im postoperativen Management sind eine weitere Antibiotika- und Cortisontherapie sowie endoskopische Nasenkontrollen von besonderer Wichtigkeit.

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