Gewählte Publikation:
Korenjak, S.
Präverbale und nonverbale Kommunikation bei kindlichen Essstörungen
[ Diplomarbeit ] Medical University of Graz; 2013. pp. 93
[OPEN ACCESS]
FullText
- Autor*innen der Med Uni Graz:
- Betreuer*innen:
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Scheer Peter
- Altmetrics:
- Abstract:
- Sprachentwicklungsstörungen (SES) und Fütterstörungen (FS) bzw. frühkindliche Essstörungen sind Störungsbilder, die jede für sich genommen, sehr häufig in der frühen Kindheit auftritt und eine Gefahr für die kindliche Gesamtentwicklung darstellt. Störungen der frühkindlichen Nahrungsaufnahme werden bis zum Zeitpunkt des selbständigen Essens als Fütterstörungen bezeichnet. Ab diesem Zeitpunkt wird von frühkindlichen Essstörungen gesprochen.
Beide Störungen entstehen in frühester Kindheit, da die notwendigen Fähigkeiten für die Ess¿ und Sprachentwicklung bereits intrauterin angebahnt werden und sich unmittelbar nach der Geburt durch die Interaktion mit den Eltern entfalten.
Sowohl für SES als auch für FS besteht das Risiko von gravierenden Langzeitfolgen. SES können die Ausbildungschancen der betroffenen Kinder mindern und kognitive, soziale, emotionale sowie psychische Störungen im Erwachsenenalter nach sich ziehen. FS können die kognitive Entwicklung beeinträchtigen und für Verhaltens- und Essstörungen im Jugend- und Erwachsenenalter verantwortlich gemacht werden.
Trotzdem werden diese beiden Krankheitsbilder in der Medizin unterrepräsentiert behandelt. Dies spiegelt sich darin wider, dass es an spezifischer Literatur mangelt, wobei dies vor allem auf FS zutrifft. Zu den SES wurde grundsätzlich ausgiebig publiziert, jedoch werden sie bei kinderärztlichen Vorsorgeuntersuchungen viel zu häufig übersehen. Hinsichtlich beider Krankheitsbilder herrschen unklare Zuständigkeiten zwischen verschiedenen befassten Fachrichtungen. Mit SES setzen sich auch viele nicht-medizinische Disziplinen auseinander und bei FS liegt oftmals eine unklare Zuordnung innerhalb verschiedener medizinischer Fachrichtungen vor. Bislang gibt es keine Klassifikation für die Gesamtheit primärer und sekundärer SES. Auch bei den FS gab es lange Zeit keine einheitliche Klassifikation.
Durch Früherkennung und -behandlung bzw. interdisziplinäre Abklärung sollte die Prognose von SES und FS verbessert werden.
Ziel dieser Arbeit war es, durch eine ausgiebige Literaturrecherche den momentanen Stand der Wissenschaft zu erfassen und mögliche Zusammenhänge und Parallelen zwischen SES und FS zu identifizieren.