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Nößler, N.
Das funktionelle Langzeit-Follow-up bei Kindern mit Ösophagusatresie
[ Diplomarbeit ] Medical University of Graz; 2013. pp. 98
[OPEN ACCESS]
FullText
- Authors Med Uni Graz:
- Advisor:
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Singer Georg
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- Abstract:
- Hintergrund: Die Überlebensrate von Kindern mit Ösophagusatresie (ÖA) hat sich in den letzten Jahren deutlich verbessert und beträgt aktuell über 90%. Somit erreicht eine Vielzahl der Patienten das Erwachsenenalter und das Interesse fokussiert sich zunehmend auf die Langzeitauswirkungen dieser angeborenen Fehlbildung. Informationen über die Funktionalität des Ösophagus sind in der Literatur eher spärlich angeben. Bisherige Studien beziehen sich vorwiegend auf Langzeitsymptome, Komplikationen und Lebensqualität der Patienten. Ziel dieser Studie war es, das funktionelle und strukturelle Outcome der Ösophagusatresie in Bezug auf das Alter darzustellen.
Material und Methoden: Eine retrospektive Analyse aller Ösophagusatresiepatienten, die zwischen 1975 und 2007 behandelt wurden, wurde durchgeführt. Die Funktionalität des Ösophagus mit Hilfe von Manometrie, pH-Metrie, Ösophagogramm und Ösophagoskopie wurde erfasst und auf das Alter der PatientInnen bezogen.
Resultate: 115 Patienten mit einer Ösophagusatresie wurden behandelt; bei 94 Patienten (82%) konnten retrospektiv vollständige Datensätze erhoben werden, bei 61 Patienten (53%) wurden die funktionellen Untersuchungen analysiert. Die Atresietypen nach Vogt zeigten das typische Verteilungsmuster und waren zu 65% mit weiteren Fehlbildungen assoziiert. Die Mortalitätsrate konnte in den letzten Jahrzehnten drastisch reduziert werden und korrelierte mit der Klassifikation nach Spitz. Bei 71% traten im Verlauf Kurzzeitkomplikationen wie Anastomosen-stenose, Anastomoseninsuffizienz und die Rezidivfistel auf. Ab dem 10. Lebensjahr zeigte sich zu 100% eine gestörte Motilität des Ösophagus. Der Anteil von effektiven Schluckvorgängen reduzierte sich mit zunehmendem Alter. Ein gastroösophagealer Reflux trat zwischen 5-13% der Patienten auf und blieb nur in 10% unbehandelt.
Schlussfolgerung: Patienten mit operativ korrigierter ÖA zeigen im Altersverlauf eine Einschränkung der Funktionalität des Ösophagus. Das wiederum unterstreicht die Notwendigkeit einer kontinuierlichen Nachsorge auch im Erwachsenenalter.