Medizinische Universität Graz Austria/Österreich - Forschungsportal - Medical University of Graz

Logo MUG-Forschungsportal

Gewählte Publikation:

Grassl, D.
Risikofaktoren der diabetischen Retinopathie
[ Diplomarbeit ] Medical University of Graz; 2013. pp. 101 [OPEN ACCESS]
FullText

 

Autor*innen der Med Uni Graz:
Betreuer*innen:
Rabensteiner Dieter Franz
Schmut Otto
Altmetrics:

Abstract:
In den vergangenen 30 Jahren wurde viel zum Thema Diabetes mellitus und seinen Auswirkungen geforscht und infolgedessen zum besseren Verständnis der Ätiologie, Pathogenese und Therapie dieser Krankheit beigetragen. Trotzdem bleibt dieses Thema noch immer aktuell. Denn die Prävalenz des Diabetes mellitus steigt kontinuierlich an, insbesondere in aufstrebenden asiatischen Ländern wie China oder Indien. 35% der Diabetiker leiden an einer Form der diabetischen Retinopathie. Das bedeutet, schätzungsweise 93 Millionen Menschen sind weltweit von der diabetischen Retinopathie betroffen, 28 Millionen von der augenlichtbedrohenden Variante, der proliferativen Retinopathie. In den Industriestaaten belegt diese Erkrankung den ersten Platz in der Liste für Erblindungsursachen bei Menschen im arbeitsfähigen Alter. Trotz intensiver Forschung liegt noch immer Vieles im Dunklen. Für Patienten, Angehörige und Mediziner wäre es von enormer Wichtigkeit, vorhersagen zu können, wann welche Spätkomplikationen des Diabetes mellitus, wie zum Beispiel die diabetische Retinopathie, auftreten. Denn für die diabetische Retinopathie gibt es zwar keine Heilung, aber die frühzeitige Identifikation von Risikopatienten und eine rechtzeitig eingeleitete Therapie können die Progression verhindern. Die visuelle Leistung kann somit länger und besser erhalten werden. Zudem ist die Anwesenheit einer diabetischen Retinopathie mit der Entstehung systemischer vaskulärer Erkrankungen vergesellschaftet, die potentiell tödlich verlaufen können. Sogar die mildeste Form der diabetischen Retinopathie wurde mit einem doppelten bis dreifachen Risiko für Schlaganfall, koronare Herzerkrankung und Herzinsuffizienz in Zusammenhang gebracht. Und das unabhängig von weiteren Risikofaktoren. Doch welcher Patient erkrankt an einer diabetischen Retinopathie? Wie viel Zeit bleibt dem Diabetes-Patienten noch bis zur Entstehung einer diabetischen Retinopathie? Wie schnell schreitet sie voran? In dieser Diplomarbeit sollen bisher bekannte und auch neu entdeckte Risikofaktoren der diabetischen Retinopathie aufgezeigt und verglichen werden. Ziel ist es, nicht nur einen Überblick über die Erkrankung zu verschaffen, sondern auch klinisch relevante Faktoren zu ermitteln, die einer Überwachung bedürfen oder therapeutisch beeinflusst werden können, um Prävalenz und Schweregrad der diabetischen Retinopathie zu verringern. Dafür wurde eine intensive Literaturrecherche durchgeführt, die sich auf Publikationen und wissenschaftlichen Arbeiten der vergangenen 20 Jahre bis März 2013 stützt und mit Bildern der Universitäts-Augenklinik Graz ergänzt wird.

© Med Uni Graz Impressum