Gewählte Publikation:
Mach, M.
Das Outcome nach kathetergestützten transapikalen und transaortalen Aortenklappenimplantationen (TAVI) im Vergleich zum konventionellen Aortenklappenersatz
[ Diplomarbeit ] Medical University of Graz; 2013. pp. 87
- Autor*innen der Med Uni Graz:
- Betreuer*innen:
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Mächler Heinrich
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Vötsch Andreas
- Altmetrics:
- Abstract:
- Einleitung: Das Ziel dieser Arbeit war es zu klären, ob sich im klinischen Alltag die Morbidität und Mortalität zwischen den TAVI- (Gruppe I) und konventionellen AKE-Patienten (Gruppe II) unterscheidet.
Methode: In einer retrospektiven Studie wurde das Outcome von 22 TAVI-Patienten (transaortal (n=10), transapikal (n=12)) mit 22 konventionellen, gematchten Aortenklappenersatzoperationen verglichen. Als primärer Endpunkt wurde ein Zeitraum von 30 Tagen gewählt.
Ergebnisse: Die Patienten waren im Mittel 81 ± 4,7 Jahre alt (m/w = je 50%), wobei die mittlere implantierte Prothesengröße 26mm (21-31mm) in der Gruppe I und 21mm (19-25mm) in der Gruppe II war. Die 30-Tage Mortalität war mit 4,5% in beiden Gruppen identisch. Das mittlere postoperative Follow-up beider Gruppen betrug 10 ± 5 Monate. Es fand sich kein signifikanter Unterschied betreffend den peri-/postoperativen Bedarf an Fremdblut (I: 1,0 vs. II: 1,9 [p=0,215; 95% KI: -2,36 bis 0,55]). Signifikante Vorteile zeigten sich für die TAVI-Gruppe hinsichtlich der ICU-Zeit (I: 27h [19-334h] vs. II: 94h [22-451h]; p=0,03) und der Beatmungszeit (I: 3h [0-71h] vs II: 8,5h [2-262h]; p=0,00). Ein deutlicher Nachteil für die TAVI-Gruppe war die postoperative Notwendigkeit der Schrittmacherimplanation in 36,4% der Fälle, gegenüber den 4,5% in der Vergleichsgruppe. Beide Gruppen zeigten einen signifikanten postoperativen Kreatininanstieg (I: p=0,037; [95% KI: -0,60 bis -0,02] II: p=0,035; [KI: -0,38 bis -0,02]). Eine Korrelation zwischen Kreatininanstieg und den jeweiligen Behandlungsverfahren besteht allerdings nicht (p=0,883). Eine Eine Verbesserung des NYHA-Stadiums um zumindest eine Stufe wurde in 86,4% in der Gruppe I, bzw. in 72,7% in der Gruppe II festgestellt. In beiden Gruppen kam es in 4,5% zur Notwendigkeit einer permanenten Dialyse.
Schlussfolgerungen: Die retrospektive Studie ergab, dass die konventionellen AKE-Eingriffe bei den Achtzigjährigen betreffend das 30-Tage-Überleben wie in der TAVI-Gruppe abschneiden. Die Studie bestätigt die derzeitigen Schwächen der TAVI-Prozedur (Reizleitungsstörungen), aber auch ihre Stärken (kürzere ICU- und Beatmungszeit).