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Mlaker, G.
Applikation von wasserbindendem Röntgenkontrastmittel (Gastrografin®) als Maßnahme zu Therapie und Prävention intestinaler Obstruktion bei Frühgeborenen. Eine Single-Center-Analyse und Gedanken zu einer prospektiv randomisierten nationalen Multicenterstudie.
[ Diplomarbeit ] Medical University of Graz; 2013. pp. 75 [OPEN ACCESS]
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Authors Med Uni Graz:
Advisor:
Kerbl Reinhold
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Abstract:
Einleitung Moderne Techniken und neu gewonnene Erkenntnisse in der neonatologischen Intensivmedizin haben dazu geführt, dass Frühgeborene, die ab der 24. Schwangerschaftswoche (SSW) geboren werden, nicht nur überleben, sondern sich auch nahezu normal entwickeln können. Allerdings treten bei diesen Frühgeborenen ¿neue¿ Erkrankungen auf, da die meisten Organe noch nicht vollständig ausgereift sind. Die Mekoniumtransportstörung ist eine der häufigsten Folgen dieser Unreife. Hierbei kommt es in einem Darmabschnitt zum Eindicken des Mekoniums, welches in weiterer Folge zur Obstruktion bis hin zur Perforation, zur nekrotisierenden Enterocolitis, Peritonitis oder zum Tod führen kann. In den vergangenen Jahren wurde nach Methoden (unter anderem die Gabe von Gastrografin®) gesucht, um diese Obstruktionen konservativ aufzulösen und damit den PatientInnen eine Operation mit all ihren Risiken ersparen zu können. Material und Methoden In der vorliegenden Studie wurde anhand von 38 Fällen retrospektiv erfasst, ob bei Frühgeborenen vor der 35. SSW innerhalb der ersten 7 Lebenstage die Mekonium mobilisierende Maßnahme durch die Gabe von Gastrografin® dazu führt, dass eingedicktes Mekonium aufgeweicht wird und dann abgesetzt werden kann. Des Weiteren wurde erfasst, wie lange es nach der Gabe von Gastrografin® dauerte, bis Mekonium abgesetzt wurde und wann gegebenenfalls eine chirurgische Intervention nötig war bzw. wie das Outcome der operierten PatientInnen war. Ergebnisse Von den insgesamt 38 PatientInnen war Gastrografin® bei 27 PatientInnen ¿erfolgreich¿ (71%). Bei den übrigen 11 PatientInnen war entweder eine chirurgische Intervention nötig oder sie verstarben. Schlussfolgerung Die Erfolgsrate von 71% zeigt, dass die Gabe von Gastrografin® eine effektive und weitgehend sichere Maßnahme bei Mekoniumobstruktionen darstellt. Eindeutig Gastrografin® zuordnende Nebenwirkungen traten in unserem Kollektiv nicht auf. Da allerdings als Quelmittel nur Gastrografin® verwendet wurde, fehlt der Vergleich zu anderen Substanzen wie zum Beispiel N-Acetylcystein.

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