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Hanke, KR.
Der Zusammenhang von Brustarterienverkalkung und Koronarer Herzkrankheit. Eine retrospektive Studie mit Herz-CT ermittelten Daten
[ Diplomarbeit ] Medical University of Graz; 2013. pp. 54
[OPEN ACCESS]
FullText
- Authors Med Uni Graz:
- Advisor:
-
Rienmüller Rainer
- Altmetrics:
- Abstract:
-
Einleitung: Die Koronare Herzkrankheit (KHK) gehört zu den kardiovaskulären Erkrankungen, die durch den systemischen Prozess Atherosklerose ausgelöst werden. Sie ist die Haupttodesursache der westlichen Welt. Anhand kardiovaskulärer Risikofaktoren kann eine Einschätzung des persönlichen KHK-Risikos erfolgen. Das ermöglicht, präventive Maßnahmen rechtzeitig zu ergreifen, um ein kardiales Ereignis zu verhindern.
Mit verschiedenen Methoden wurde versucht, eine Atherosklerose in Gefäßen
festzustellen, um daraus Rückschlüsse über den Zustand in anderen Gefä?betten zu
treen. Dadurch soll ein kardiovaskuläres Risiko weiter präzisiert werden.
Bei der Brustarterienverkalkung (BAC) handelt es sich um einen Nebenbefund der
Mammographie, der aufgrund fehlender klinischer Relevanz selten beurteilt wird. Die
BAC basiert auf einer Mönckebergsklerose, diese Gefäßerkrankung ähnelt jedoch der
Atherosklerose in einigen Punkten. Wir untersuchten in dieser Studie, ob es einen
Zusammenhang zwischen einer KHK und einer BAC gibt.
Material und Methoden: Wir führten eine retrospektive Studie durch. Die KHK wurde
mit der Herz Computertomographie anhand des Kalziumscores und der koronaren
CT Angiographie bestimmt. Die BAC wurde aus den Mammographien ermittelt. Dabei
untersuchten wir das Vorhandensein sowie das Ausmaß der BAC. Außerdem wurden
die kardiovaskulären Risikofaktoren Hypertonie, Hyperlipidämie, Diabetes mellitus und
das Alter festgehalten.
Ergebnisse: Wir untersuchten 36 Frauen zwischen 36 und 79 Jahren (Mittelwert
60,9 +- 10 Jahre). Eine BAC war mit dem koronaren Stenosegrad und einer signikanten
koronaren Stenose assoziiert (p < 0,001). Ein Zusammenhang konnte unabhängig vom Alter oder von kardiovaskulären Risikofaktoren gezeigt werden. Das Fehlen einer BAC führte mit einer Sensitivität von 100% und einer Spezität von 69,5% zum Ausschluss einer signikanten Stenose. Auch der Kalziumscore war mit der BAC assoziiert (BAC und Kalziumscore>0: p = 0,023; BAC und Höhe des Kalziumscores: p = 0,001). Der Zusammenhang zwischen einer BAC und einer KHK war deutlicher als der Zusammenhang zwischen kardiovaskulären Risikofaktoren und einer KHK.
Diskussion: Eine Brustarterienverkalkung scheint mit einer KHK assoziiert zu sein.
Möglicherweise handelt es sich bei den Gefäßläsionen um unterschiedliche Pathologien,
das Fehlen einer BAC könnte jedoch auf einen erhöhten Schutz vor kardiovaskulären
Erkrankungen hinweisen. Die Beurteilung der Brustarterienverkalkungen könnte helfen,
ein kardiales Risiko besser einzuschätzen.