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Selected Publication:

Schreiner, PJ.
Splanchnikusperfusion während der Hämodialyse
[ Diplomarbeit ] Medical University of Graz; 2013. pp. 93 [OPEN ACCESS]
FullText

 

Authors Med Uni Graz:
Advisor:
Ribitsch Werner
Schneditz Daniel
Altmetrics:

Abstract:
Einleitung: Die Hämodialyse (HD) ist eine für die PatientInnen unter Umständen hämodynamisch belastende Nierenersatztherapie, die in verschiedenen Organsystemen zu Ischämien führen kann. In dieser Studie wurde untersucht, ob es im Rahmen der Ultrafiltration bei chronischen DialysepatientInnen zu ausgeprägten Perfusionsminderungen im Hepato-Splanchnikusgebiet kommt. Methoden: Während routinemäßiger Hämodialysebehandlungen wurde die Hepato-Splanchnikusdurchblutung 4 mal in stündlichen Intervallen mittels nicht invasiver Indocyaningrün (ICG)-Dilutionsmethode gemessen. Die mittleren arteriellen Drücke (MAD) und die Herzfrequenz wurden aufgezeichnet und der Fließwiderstand im Hepato-Splanchnikusgebiet aus MAD und Hepato-Splanchnikusblutfluss (HBF) berechnet. Ergebnisse: Fünf (4 Frauen) chronisch stabile Hämodialyse-PatientInnen wurden jeweils an zwei Messtagen gemessen, das mittlere Ultrafiltrationsvolumen betrug 1,7 ± 0,8 L. Die ICG-Plasmaclearance nahm im Dialyse-Verlauf von 0,60 ± 0,27 zu Dialysebeginn auf 0,52 ± 0,27 L/min am Dialyseende signifikant ab (p=0,02). Der Hepato-Splanchnikusblutfluss (HBF) nahm ebenfalls signifikant von 0,93 ± 0,36 auf 0,83 ± 0,38 L/min ab (p=0,01), was einer durchschnittlichen Perfusionsabnahme von 10% entsprach. MAD, Herzfrequenz und der Fließwiderstand im Splanchnikusgebiet unterlagen keinen signifikanten Änderungen. Schlussfolgerungen: Während der HD kommt es im Splanchnikusgebiet zu einer durchschnittlichen Perfusionsabnahme von 10%, die nicht durch einen aktiven Kompensationsmechanismus mediiert zu sein scheint. Wir konnten die Dialyse als potenziellen Stressor für das hepato-splanchnische System identifizieren ¿ die geringe intradialytische Perfusionsabnahme im Splanchnikusgebiet lässt es unwahrscheinlich erscheinen, dass moderate Ultrafiltrationsvolumina mit kritischen Ischämien im Gastrointestinaltrakt einhergehen. Es bedarf weiterer Studien, um die Mechanismen hinter der Durchblutungsregulation zu verstehen.

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