Selected Publication:
Krems, I.
Update in der Verwendung von Opioiden
[ Diplomarbeit ] Medical University of Graz; 2013. pp. 81
[OPEN ACCESS]
FullText
- Authors Med Uni Graz:
- Advisor:
-
Beubler Eckhard
- Altmetrics:
- Abstract:
- Opioide werden in den verschiedensten Patientenpopulationen eingesetzt, um ihre schmerzlindernde Wirkung zu entfalten. Diese Schmerzmedikamente werden bei Alten, Kindern, Schwangeren, Männern und Frauen verabreicht. Je nachdem, um welchen Patienten es sich handelt, sollten bestimmte Punkte berücksichtigt werden. Bei alten Menschen sollte man eine Wirkungsverstärkung und Wirkungsverlängerung von Opioiden berücksichtigen. Dies ist auf physiologische Veränderungen des Organismus zurückzuführen. Eine niedrige Dosierung und langsame Titration sollten hier durchgeführt werden. Bei Kindern sollte man Opioide ebenfalls eher im unteren Dosisbereich verabreichen. Bei Neugeborenen sollte man besonders vorsichtig sein, da ihr Opioidrezeptorsystem noch nicht zur Gänze ausgereift ist. Die Nebenwirkung postoperatives Erbrechen kommt bei Kindern häufig vor. Risikofaktoren hierfür sind vor allem weibliches Geschlecht, Alter und urologische Eingriffe.
Schwangere Frauen können Opioide zur Schmerztherapie erhalten. Ihr Einsatz sollte jedoch kurzfristig sein. Opioide scheinen keine Teratogenität aufzuweisen, jedoch gibt es eine Studie, wo eine Opioidtherapie in der Frühschwangerschaft besonders mit kongenitalen Herzfehlern im Zusammenhang steht. Des Weiteren eine Publikation, wo postpartale Hämorrhagie und Notfallsectio mit einer Opioidtherapie in Verbindung gebracht werden.
Frauen und Männer unterscheiden sich in der Opioidwirkung voneinander. Bei Frauen sollte man eher zu Opioiden mit kappa Rezeptoraffinität greifen. Die weiblichen Hormone haben Einfluss auf die Wirkung von Opioiden. Die Vorgänge scheinen komplex zu sein.
In der Anästhesie und Intensivmedizin sind Opioide kaum mehr wegzudenken. Vor allem Fentanyl, Alfentanil, Sufentanil und Remifentanil scheinen für diese Anwendung besonders geeignet zu sein. Opioide eignen sich auch für die rückenmarksnahe Applikation. Potentielle Nebenwirkungen wie Atemdepression und Komplikationen wie Infektionen müssen bei dieser Anwendung berücksichtigt werden. Für die rückenmarksnahe Verabreichung eignen sich vor allem Morphin und Sufentanil.
Morphin ist in der Lage in die Tumorzellregulation einzugreifen. Es zeigt wachstumshemmende, aber auch wachstumsfördernde Eigenschaften auf Tumorzellen. Tapentadol ist ein neues Opioid, das Effektivität gegen neuropathische Schmerzen zeigt. Gleichzeitig verursacht es auch weniger gastrointestinale Nebenwirkungen als manch anderes Opioid.