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Sulzer, F.
Analyse des Rezidivmusters bei Kindern mit Medulloblastom, die nach den Therapieoptimierungsstudien HIT 91 und HIT 2000 behandelt wurden
[ Diplomarbeit ] Medical University of Graz; 2013. pp. 57
[OPEN ACCESS]
FullText
- Autor*innen der Med Uni Graz:
- Betreuer*innen:
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Benesch Martin
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- Hintergrund: Ziel dieser retrospektiven Studie ist die Analyse der Häufigkeit und Art von Rezidiven bei Patienten mit neu diagnostiziertem Medulloblastom, die zwischen 1991 und 2010 in Österreich nach den Therapieoptimierungsstudien HIT 91 und HIT 2000 behandelt wurden.
Patienten und Methoden: Die Daten von 106 Patienten, die der Abteilung für Pädiatrische Hämato-/Onkologie in Graz als nationalem Studienzentrum gemeldet wurden, bilden die Grundlage für die vorliegende Studie. Einundvierzig Patienten wurden nach HIT 91 (männlich: 28, weiblich: 13, medianes Alter: 97 Monate) und 65 Patienten nach HIT 2000 (männlich: 40, weiblich: 25, medianes Alter: 91 Monate) behandelt. Untersucht wurden Gesamtüberleben, rückfallsfreies Überleben, sowie Häufigkeit und Art der Rezidive.
Ergebnisse: Die 5-Jahres-Überlebensraten (Gesamtüberleben) betrugen bei den nach den Therapieoptimierungsstudien HIT 91 und HIT 2000 behandelten Patienten 64,8% bzw. 72,4%. Bei Patienten, die nach HIT 2000 behandelt wurden und die zum Diagnosezeitpunkt keine Metastasen hatten (M0), lag die 5-Jahres-Überlebensrate bei 81,2%, bei initial metastasierter Erkrankung bei nur 53,5%. In der Therapieoptimierungsstudie HIT 91 erkrankten innerhalb von 5 Jahren nach Diagnose 25,1% an einem Rezidiv, in der Therapieoptimierungsstudie HIT 2000 erlitten 27,6% der Patienten innerhalb von 5 Jahren ein Rezidiv.
Schlussfolgerung: Das Gesamtüberleben der nach HIT 91 und HIT 2000 behandelten Kinder und Jugendlichen mit Medulloblastom hat sich geringfügig (von 64,8% auf 72,4%) verbessert, während die Rezidivrate in den beiden Studien gleich hoch war (25,1% und 27,6%). In dieser heterogenen Studienpopulation konnte somit die Rezidivhäufigkeit in der Therapieoptimierungsstudie HIT 2000 im Vergleich zu Vorgängerstudie HIT 91 nicht gesenkt werden.