Medizinische Universität Graz Austria/Österreich - Forschungsportal - Medical University of Graz

Logo MUG-Forschungsportal

Gewählte Publikation:

Hoebenreich, A.
Epidemiologische Studie über thermisch verletzte Kinder und Jugendliche in den Jahren: 1988 -2011
[ Diplomarbeit ] Medical University of Graz; 2013. pp. 106 [OPEN ACCESS]
FullText

 

Autor*innen der Med Uni Graz:
Pfurtscheller Klaus
Betreuer*innen:
Pfurtscheller Klaus
Trop Marija
Altmetrics:

Abstract:
Ziel dieser 24 Jahre erfassenden Studie war die Erfassung und retrospektive Analyse epidemiologischer Daten aller Kinder und Jugendlicher, welche in einem Zeitraum von 1988 bis 2011 auf die Brandverletzteneinheit für Kinder und Jugendliche der Univ.- Klinik für Kinder und Jugendheilkunde Graz nach einem thermischen Trauma stationär aufgenommen wurden. Bei dieser Studie handelt es sich um eine retrospektive Datenanalyse von insgesamt 1536 erworbenen Datensätzen. Durch die Auswertung, der aus den Krankenakten gewonnen Daten, konnten detaillierte Informationen über die Patienten als auch den Unfall selbst gewonnen werden. Insgesamt gab es 1536 stationäre Aufnahmen von Kindern und Jugendlichen. Davon waren 1411 Aufnahmen von Patienten mit akuten Brandverletzungen und 125 Aufnahmen von Patienten mit chronischen Brandwunden. Es konnten insgesamt 4 Todesfälle verzeichnet werden. Prinzipiell verletzten sich mehr Jungen als Mädchen und die am häufigsten betroffene Altersgruppe waren Kinder zwischen dem 1.-5. Lebensjahr. Die meisten Verletzungen waren Verbrühungen, am häufigsten ausgelöst durch heiße Nahrung oder Flüssigkeiten, gefolgt von der Kontaktverbrennung durch Bügeleisen oder Heizkörper. Der gefährlichste Ort für die Entstehung dieser Verletzungen war das eigene Heim und in diesem war besonders die Küche der am unfallbehaftetste Raum. Die am häufigsten verletzte Körperregion war die obere Extremität, gefolgt von der Hand. Die durchschnittliche Aufenthaltsdauer eines Patienten beträgt heutzutage 5,6 Tage und 75% aller Aufenthalte dauern zwischen 1 - 11 Tagen. Somit ist das Kind mit dem höchsten Risiko einer Verbrennung oder Verbrühung ein Junge zwischen dem 1.-5. Lebensjahr.Die meisten Verletzungen fanden im eigenen Heim statt und wurden zum größten Teil durch Tätigkeiten im Haushalt (kochen, bügeln, baden) oder durch das Hantieren mit Haushaltsgeräten (Wasserkocher, Bügeleisen) ausgelöst. Daher könnte allein schon durch geringe Vorsichtsmaßnahmen ein großer Teil dieser Verletzungen vermieden werden.

© Med Uni Graz Impressum