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Pall, B.
Endovaskuläre Behandlung duraler AV-Fisteln
[ Diplomarbeit ] Medical University of Graz; 2013. pp. 60 [OPEN ACCESS]
FullText

 

Authors Med Uni Graz:
Advisor:
Deutschmann Hannes
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Abstract:
Hintergrund: Durale arteriovenöse Fisteln (DAVF), sind im Bereich der Dura mater lokalisierte Kurzschlussverbindungen, zwischen duralen Arterien oder leptomeningealen Ästen pialer Arterien mit einem duralen Sinus bzw. einer leptomeningealen Vene. Ihr Anteil der intrakraniellen Gefäßmalformationen beträgt 10-15%. Ursprünglich noch als kongenitale benigne Läsionen eingestuft, wurden in den frühen 70er Jahren nachgewiesen, dass DAVFs intrakranielle Blutungen verursachen können. Von aggressiven DAVFs mit einer retrograden Drainage in leptomeningeale Venen, geht ein hohes Risiko für Blutungen, Ischämie oder intrakranieller Hypertension aus. Bleiben diese unbehandelt, besteht eine jährliche Mortalitätsrate von ca. 10%. Ziel: Die Evaluierung des technischen und klinischen Erfolges der endovaskulären Behandlung duraler Av-Fisteln unter Berücksichtigung der verwendeten Technik, des Materials, des Fisteltyps und der Lokalisation. Methode: Bei der Studie handelt es sich um eine monozentrische retrospektive Datenanalyse und Vergleichsstudie. Es wurden die Daten vom Patienten im Zeitraum zwischen 01.06.2005-09.12.2011 an der Klinischen Abteilung für Neuroradiologie Graz ausgewertet. Von 222 Interventionen wurden an 34 Patienten, welche in die Studie aufgenommen wurden, 68 Interventionen durchgeführt. Die Einschlusskriterien waren definiert durch die Lokalisation und Art der Gefäßmalformation. Ergebnisse: Was den technischen Erfolg betrifft, so konnten von insgesamt 4 Sinus cavernosus Fisteln (SCFs) 3 (20% aller Erfolge) vollständig verschlossen werden, sowie 1 Teilerfolg (5,3% aller Teilerfolge) erzielt werden. Bei den 4 DAVFs konnte die gleiche Aufteilung beobachtet werden. Die 10 duralen arteriovenösen Malformationen (AVMs) zeigten 3 (20%) Erfolge, sowie 7 (36,8%) Teilerfolge. Unter den gemischten AVMs waren sowohl 5 (33,3%) Erfolge, wie auch 9 (47,4%) Teilerfolge zu vermerken. Bei der Kombination aus SCF und duraler AVM konnte ein Erfolg (6,7%) und bei der Kombination aus SCF und DAVF ein Teilerfolg erzielt werden. Es gab keinen Patienten an dem nicht zumindest ein partieller Erfolg gelungen ist. Bis auf das Auftreten von Nachblutungen in zwei Fällen und einer postinterventionellen Hemianopsie, kam es zu keinen schweren Komplikationen. Klinisch bewirkten die Eingriffe vorwiegend eine Besserung der neurologischen und ophthalmologischen Symptome. Es trat bei keinem der Patienten eine Verschlechterung der vor Therapiebeginn bestehenden Symptome im follow-up auf. Schlussfolgerung: In Anbetracht der Tatsache, dass in allen Fällen ein technischer Erfolg gelungen ist, des positiven klinischen Erfolges und der geringer Komplikationsrate, kann die endovaskuläre Behandlung als Therapie von DAVFs empfohlen werden.

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