Gewählte Publikation:
Ruckenstuhl, P.
Bewertung der Lebensqualität nach Versorgung von intraartikulären Frakturen des distalen Radius mittels volarer Plattenosteosynthese im Langzeitverlauf
[ Diplomarbeit ] Medical University of Graz; 2013. pp. 78
[OPEN ACCESS]
FullText
- Autor*innen der Med Uni Graz:
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Ruckenstuhl Paul
- Betreuer*innen:
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Gruber Gerald
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Leithner Andreas
- Altmetrics:
- Abstract:
- Hintergrund: Die distale Radiusfraktur zählt zu den häufigsten Verletzungen des Menschen und ist, bei nicht exakter Behandlung, eng vergesellschaftet mit einer Beeinträchtigung der Funktion des Handgelenks. In den letzten Jahren entwickelte sich die Beurteilung des Behandlungserfolgs von distalen Radiusfrakturen von rein objektiven klinischen Parametern hin zu einem verstärkten Miteinbeziehen von subjektiven patientInnenzentrierten Analysen. Ziel dieser Studie war es die funktionellen Ergebnisse mit der Lebensqualität nach volarer Verplattung von distalen Radiusfrakturen über einen postoperativen Zeitraum von 10 Jahren zu vergleichen.
Methoden: Neunundreißig PatientInnen mit einem durchschnittlichen Alter von 61 Jahren wurden nach distalen intraartikulären Radiusfrakturen mit einer winkelstabilen Plattenosteosynthese versorgt und über insgesamt 10 Jahre nachuntersucht (Untersuchungszeitpunkte: 2,6,10 Jahre postoperativ). Die Handgelenksfunktion wurde mittels Score nach Gartland und Werley dokumentiert. Zur Evaluierung des subjektiven Befindens kamen der Disability of Arm, Shoulder and Hand (DASH) und der Short Form 36 (SF-36) zum Einsatz. Die Ergebnisse des SF-36 wurden zudem mit österreichischen und amerikanischen Normpopulationen verglichen.
Ergebnisse: In der Gesamtbetrachtung aller Bewegungsumfänge konnten für das untersuchte Studienkollektiv keine signifikanten funktionellen Unterschiede zwischen den Untersuchungen 2, 6 und 10 Jahre postoperativ nachgewiesen werden. Bezogen auf die Einzelbewegungen zeigte sich jedoch eine kontinuierliche und zuletzt signifikante Verbesserung der Ulnarduktion. In der Auswertung des Scores nach Gartland und Werley erzielten mehr als 90% der PatientInnen gute oder ausgezeichnete Resultate. Die Ergebnisse des SF-36 haben sich in der Gesamtbetrachtung 10 Jahre postoperativ gegenüber den Voruntersuchungen nicht signifikant verändert. In der Betrachtung der Untergruppen konnte in der Domäne ¿Vitalität¿ des SF-36 nach 10 Jahren eine signifikante Verschlechterung gegenüber der letzten Kontrolle, 6 Jahre postoperativ, nachgewiesen werden. In den Ergebnissen des SF-36 konnte im Vergleich mit österreichischen und U.S. Normpopulationen 10 Jahre postoperativ nur in der Gruppe ¿Mentale Gesundheit¿ eine signifikante Verschlechterung gegenüber der österreichischen Normpopulation festgestellt werden. Im DASH Score fanden sich keine signifikanten Unterschiede im 10-Jahres-Verlauf. Konklusion: Generell sind die Ergebnisse für die Versorgung von intraartikulären distalen Radiusfrakturen mittels volarer Plattenosteosynthese im Langzeitverlauf zusagend. Sowohl hinsichtlich der subjektiven als auch der objektiven Parameter konnten mit dieser Art der Behandlung gute Werte erzielt werden. Prospektiv-randomisierte Studien sind unerlässlich um die Ergebnisse der vorliegenden Arbeit zu bestätigen.