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Kaserbacher, K.
Linksschenkelblockbild bei Patienten mit chronischer Herzinsuffizienz und implantiertem Kardioverter-Defibrillator
[ Diplomarbeit ] Medical University of Graz; 2013. pp. 79 [OPEN ACCESS]
FullText

 

Authors Med Uni Graz:
Advisor:
Lercher Peter
Altmetrics:

Abstract:
Einleitung: Die Herzinsuffizienz (HI) ist eine der häufigsten internistischen Erkrankungen in den westlichen Industrienationen. Die Prävalenz ist altersabhängig und steigt mit zunehmendem Alter. Rund ein Drittel der Patienten mit chronischer HI weisen bereits bei Diagnosestellung im 12-Kanal-EKG einen Linksschenkelblock (LSB) auf. Dies ist im Vergleich mit HI-Patienten ohne LSB mit einer erhöhten kardialen Mortalität verbunden. Weitere 10% entwickeln im ersten Jahr nach Diagnosestellung ein Blockbild. Die Überlebensdauer nach Erstdiagnose des LSB liegt bei durchschnittlich 5 Jahren. Durch eine entsprechende pharmakologische Therapie kann die Mortalität dieser Patienten signifikant reduziert und die Symptomatik und Prognose durch eine zusätzliche Implantation eines Kardioverter-Defibrillator mit Resynchronisationstherapie bei ausgewählten Patienten mit fortgeschrittener HI weiter verbessert werden. Ziel dieser Studie war es, die Inzidenz bzw. Entwicklung eines LSB im Langzeitverlauf von chronisch herzinsuffizienten Patienten zu evaluieren. Methoden: Es wurde eine retrospektive Single-Center-Studie durchgeführt. Alle Patienten, die von 2003¿2006 einen ICD erhielten und eine LVEF < 35% zum Implantationszeitpunkt aufwiesen, wurden für die weitere Datenanalyse herangezogen. Ergebnisse: Von den insgesamt 247 Patienten hatten 134 Patienten (58%) eine LVEF < 35%. Nach Ausschluss aller Patienten mit permanenter rechtsventrikulärer oder biventrikulärer Stimulation konnten insgesamt 40 Patienten (90% männlich, 10% weiblich, mittleres Alter 57 ±13 Jahre) analysiert werden. 26 dieser Patienten (65%) hatten eine KHK, bei 35% lag eine nicht-ischämische Kardiomyopathie vor. In einem Nachbeobachtungszeitraum von 5,3 ± 1,8 Jahren zeigte sich eine signifikante Verbreiterung des QRS-Komplexes um 19 ms von initial 125 ± 30 ms auf 145 ± 46 ms (p=0,006). 4 Patienten wiesen im letzten EKG einen neuen LSB auf und bei 4 Patienten hatte sich dieser zurückgebildet. Schlussfolgerungen: Die Zunahme der QRS-Breite zeigte, dass die HI trotz medikamentöser Therapie eine progressive Erkrankung ist, die weiterer Forschung und Optimierung der Therapie bedarf. Diese Studienergebnisse bedürfen jedoch einer Bestätigung durch ein größeres Patientenkollektiv.

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