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Gewählte Publikation:

Puttinger, M.
TOXISCHES SCHOCKSYNDROM BEI BRANDVERLETZTEN KINDERN
[ Diplomarbeit ] Medical University of Graz; 2013. pp. 91 [OPEN ACCESS]
FullText

 

Autor*innen der Med Uni Graz:
Pfurtscheller Klaus
Betreuer*innen:
Trop Marija
Altmetrics:

Abstract:
Das Toxische Schocksyndrom stellt eine seltene, jedoch sehr schwerwiegende toxin-mediierte Komplikation bei Verbrennungsverletzungen dar, da es unbehandelt über ein Multiorganversagen zum Tod führen kann. Typischerweise tritt dieses Krankheitsbild bei Kleinkindern zwischen dem 1. und 3. Lebensjahr auf. Insbesondere bei Kleinkindern hängt das Auftreten des Toxischen Schocksyndroms jedoch nicht unmittelbar mit der Größe und Schwere der Verbrennung zusammen. Die meisten bisher dokumentierten Fälle wiesen kleinflächige Verbrennungen mit weniger als 10% der Körperoberfläche betreffend auf. Vielmehr dürften sowohl ein Antikörpermangel, als auch das initiale Wundmanagement für die Entstehung des TSS eine Bedeutung einnehmen. Auf der BVE der Grazer Universitäts-Kinderklinik werden jährlich etwa 50 Kinder stationär und 200 Kinder ambulant aufgrund von Verbrennungen und Verbrühungen behandelt. Eine retrospektive Auswertung der Patientenakten über einen Zeitraum von 4 Jahren, von 2008 bis 2011, ergab eine Fallzahl von 15 möglichen TSS-Fällen an der Grazer Kinderklinik. Von diesen wurden laut den CDC-Diagnosekriterien fünf Fälle als gesichertes TSS bestätigt. Die übrigen wurden als TSS-Verdachtsfälle eingestuft, da gewisse Diagnosekriterien nicht erfüllt wurden. Um einen Zusammenhang zwischen der primären Wundbehandlung und dem Auftreten des TSS aufzuzeigen, wurde eine labormedizinische Studie durchgeführt, die das Verhalten gewisser Bakterienstämme gegenüber routinemäßig verwendeten Verbandsmaterialien untersuchte. Die Resultate der Laborstudie wurden mit den Ergebnissen der retrospektiven Patientenanalyse diskutiert. Der Vergleich der Ergebnisse beider Studien bestärkte die Hypothese einer Korrelation zwischen der Wahl der lokalen therapeutischen Maßnahmen bei der Primärversorgung der Brandwunden und der Inzidenz des TSS. Die vorliegenden Resultate lassen darauf schließen, dass Kleinkinder mit Brandverletzungen von einer frühzeitigen antimikrobiellen Lokaltherapie mit silberhaltigen Wundverbänden profitieren. Mit dieser therapeutischen Maßnahme könnte das Risiko für ein Auftreten eines TSS minimiert und die Hospitalisierungsdauer damit verkürzt werden.

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