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Selected Publication:

Sinnitsch, A.
Ernährungsverhalten und Lebensstil bei Menschen mit Metabolischem Syndrom
[ Diplomarbeit ] Medical University of Graz; 2013. pp. 98 [OPEN ACCESS]
FullText

 

Authors Med Uni Graz:
Advisor:
Stadlbauer-Köllner Vanessa
Tripolt Norbert
Altmetrics:

Abstract:
Hintergrund: Das Metabolische Syndrom (MetS) ¿ ein Zusammenspiel von Typ II Diabetes bzw. Glukoseintoleranz, Adipositas, arterieller Hypertonie und Dyslipidämie ¿ stellt einen Risikofaktor für Arteriosklerose und kardiovaskuläre Erkrankungen dar. Die Prävalenz des MetS hat in den letzten Jahren stark zugenommen. Sowohl die einzelnen Krankheitsbilder des MetS, als auch die Folgeerkrankungen stellen eine zunehmende Belastung für das Gesundheitssystem dar. Ernährung und Lebensstil spielen eine zentrale Rolle bei der Entstehung, der Prävention und der Therapie des MetS. Eine gesunde und abwechslungsreiche Ernährung ist daher zweifelsohne ein relevantes Therapieziel der einzelnen Parameter, die das MetS definieren. Aus diesem Grund befasst sich diese Arbeit mit dem Ernährungsverhalten und dem Lebensstil von Menschen mit MetS, mit dem Ziel die Ernährungsweise und den Lebensstil zu evaluieren und zu untersuchen, ob diese sich im Rahmen der klinischen Studie ändern. Methoden: In dieser Arbeit wurden das Ernährungsverhalten und der Lebensstil von 28 Menschen mit MetS über einen Zeitraum von 3 Monaten untersucht. Zur Erfassung des Ernährungsverhaltens wurde zu Studienbeginn und nach 3 Monaten ein Fragebogen des Ernährungsmedizinischen Dienstes des Universitätsklinikums Graz verwendet. Es wurde überprüft, ob sich im Zeitraum von 3 Monaten das Ernährungsverhalten und der Lebensstil der Teilnehmer/innen verändern und ob das Ernährungsverhalten einen Einfluss auf metabolische Parameter ausübt. Ergebnisse: Von den insgesamt 28 Teilnehmer/innen waren 64% männlich (n=18) und 36% weiblich (n=10). Das Durchschnittsalter betrug in der Kontrollgruppe (KoG) 51±11 Jahre und in der Yakult-Gruppe (YG) 55±9 Jahre. Unter den Befragten befanden sich 2 Raucher, 22 Nichtraucher, davon 12 ehemalige Raucher. 4 Teilnehmer/innen machten hierzu keine Angabe. Gemessen an den aktuellen Empfehlungen des Bundesministeriums für Gesundheit war der Konsum von Obst, Gemüse, Getreide, Vollkornprodukten, Kartoffeln, Milchprodukten, Fisch und Ölen unzureichend. Der Konsum von fettreicher Wurst sowie Butter und Margarine lag über dem empfohlenen Bereich. In der YG wurden zu Studienbeginn signifikant mehr Süßigkeiten, Schokolade (p=0,017), Kuchen, Kekse und Torten (p=0,005) verzehrt als in der KoG. Der Konsum von unverdünnten Obst- und Gemüsesäften war in der KoG signifikant höher als in der YG (p=0,049). Am Ende der Studie haben sich der Konsum von Milch, Topfen, Joghurt 1,5% (pGesamt=0,010; pKoG= 0,016) sowie der Konsum von Fischkonserven gesamt und in der Kontrollgruppe signifikant gesteigert (pGesamt=0,011; pKoG=0,025). Insgesamt kam es zu einer signifikanten Reduktion des Konsums fettreicher Wurst (p=0,026) und der Verwendung von Öl (p=0,033). Der Konsum von Süßigkeiten und Schokolade sowie Limonaden und Cola war zu Studienende in der YG signifikant höher als in der KoG (pSüßigkeiten, Schokolade: 0,025; pLimonaden, Cola:0,036). Schlussfolgerung: Das Ernährungsverhalten der Teilnehmer/innen ist in vielen Bereichen nicht den Empfehlungen des Bundesministeriums für Gesundheit entsprechend. Um aussagekräftigere Ergebnisse erhalten zu können, sollten weitere Studien über das Ernährungsverhalten und den Lebensstil von Menschen mit MetS durchgeführt und zusätzlich deren Bewegungsverhalten untersucht werden.

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