Gewählte Publikation:
Winterheller, W.
Postoperative computertomographische Kontrolle von Sprunggelenken nach Stellschraubenapplikation am verletzten Sprunggelenk
[ Diplomarbeit ] Medical University of Graz; 2013. pp. 102
[OPEN ACCESS]
FullText
- Autor*innen der Med Uni Graz:
- Betreuer*innen:
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Seibert Franz
- Altmetrics:
- Abstract:
- Einleitung und Fragestellung:
Als Gelenksfraktur bedarf eine Verletzung des oberen Sprunggelenkes mit Beteiligung des distalen tibiofibularen Gelenks einer anatomische Reposition um eine posttraumatische Arthrose zu vermeiden.
Es ist zu vermuten, dass durch das konventionelle Röntgen postoperativ eine nicht ausreichende anatomische Reposition des oberen Sprunggelenkes häufig übersehen und somit eine unnötig hohe Anzahl an Arthrosen riskiert wird.
Zur Zeit gibt es keine genaue Definition oder Empfehlung, ab welchem Maß der Syndesmosenfehlstellung eine operative Revision angezeigt ist.
Ziel der retrospektiven Untersuchung war es, Messpunkte im computertomographischen Bild zu finden, die aussagekräftig genug sind, um im Seitenvergleich (gesunde versus operierte Seite) die Sprunggelenksanatomie postoperativ beurteilen zu können und anhand von 80 Fällen erste Erfahrungen für dieses Untersuchungsverfahren zu sammeln.
Methodik und Patientencharakteristika:
Es wurden postoperative CT-Bilder von 80 Patienten untersucht, die zwischen Jänner 2011 und August 2012 im Unfallkrankenhaus Graz der AUVA im Rahmen der Versorgung nach einer Luxationsfraktur des oberen Sprunggelenkes die Implantation einer Stellschraube benötigten. In der retrospektiven, monozentrischen und offenen Studie wurden verschiedene Abstände des Sprunggelenkes erörtert und gemessen. Die Messpunkte wurden nach bestem Wissen und Gewissen festgelegt, da in der Literatur keine vergleichbaren Punkte zu finden sind. Die Auswertung erfolgte über den Vergleich der gesunden, nicht operierten mit der verletzten, operierten Seite. Inkludiert wurden Patienten über 18 Jahre, welche ein gesundes Vergleichssprunggelenk aufwiesen.
Ergebnisse:
Im Unfallkrankenhaus Graz wurden im Zeitraum von Jänner 2011 bis August 2012 328 Personen nach einer Verletzung am oberen Sprunggelenk operiert. Davon wurden 138 mit einer Stellschraube versorgt. 80 Fälle erfüllten die Kriterien (postoperatives Vergleichs- CT mit Einverständnis der Patienten, über 18 Jahre und mit gesundem Vergleichssprunggelenk) und konnten in die Studie eingeschlossen werden.
Es konnten signifikante Unterschiede beim Vergleich des operierten und nicht operierten Sprunggelenkes festgestellt werden. Die zwei proximalen Malleolus medialis-Talus Abstände und die zwei distalen Malleolus lateralis-Talus Abstände, sowie der mediale Fibula-Tibia Abstand auf Syndesmosenhöhe erbrachten signifikante Unterschiede.
Zusammenfassung:
Die einseitige intraoperative Beurteilung erscheint unter dem Bildwandler kaum ausreichend. Wir empfehlen die computertomographische Messung nach unserer Methode. Damit können postoperativ an den relevanten Punkten Abstände ermittelt werden, um im Seitenvergleich ein Einschätzen des Operationserfolges und eine Aussage für eine notwendige Revision zu tätigen.