Gewählte Publikation:
Hallmann, B.
Prognosefaktoren bei Patienten mit isoliertem schweren Schädel Hirn Trauma
[ Diplomarbeit ] Medical University of Graz; 2013. pp. 91
[OPEN ACCESS]
FullText
- Autor*innen der Med Uni Graz:
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Hallmann Barbara
- Betreuer*innen:
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Mokry Michael
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Mrfka Manuel
- Altmetrics:
- Abstract:
- Hintergrund:
Das schwere Schädelhirntrauma gilt als eine der führenden Ursachen für Tod und schwere Behinderungen nach Unfällen. Nach wie vor stellt die prognostische Einschätzung in vielen Fällen ein Problem dar, das nicht zuletzt für die Angehörigen eine schwere Belastung bedeutet.
Ziel dieser Arbeit ist es, Faktoren zu extrahieren, die retrospektiv betrachtet die prognostische Einschätzung erleichtert hätten und die multivariaten Modelle der IMPACT Gruppe auf ihre Güte zu testen.
Methodik:
Für diese Untersuchung wurden 31 Patienten mit isoliertem schwerem Schädelhirntrauma rekrutiert, die an der neurochirurgischen Intensivstation des LKH Univ. Klinikums Graz behandelt wurden. Die Daten aus der präklinischen und frühen innerklinischen Versorgung wurden mit dem durch eigens erstellte Fragebögen erhobenen Outcome in Zusammenhang gesetzt. Als statistische Verfahren wurden neben klassischen Vierfeldertafeln auch Chi Quadratanalysen durchgeführt. Für die Validierung der multivariaten Modelle wurde eine Receiver Operating Characteristics Analyse angewandt.
Ergebnisse:
Als signifikante Parameter für einen Zusammenhang mit der Mortalität konnten ein initial erhöhter Hirndruck (p < 0,001) und beidseits fehlenden Pupillenreflexe (p = 0,047) gefunden werden. Der Zusammenhang mit schweren bleibenden Schäden konnte ebenfalls bei initial erhöhtem Hirndruck
(p = 0,009), bei einseitig fehlender Pupillenreaktion (p = 0,027) und beim Vorliegen einer tSAB (p = 0,008) aufgezeigt werden.
Für die Validierung der IMPACT Modelle konnten AUCs von 0,708 - 0,808 erhoben werden.
Conclusio:
Der prognostisch aussagekräftigste Parameter ist der initial gemessene Hirndruck. Da dieser bislang in den multivariaten Modellen fehlt, könnte die Güte dieser durch den Einbezug der ICP Messung möglicherweise verbessert werden. Um eigene Modelle zu erstellen war jedoch die Fallzahl zu niedrig.