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Gewählte Publikation:

Kristoferitsch, M.
Stevia eine Alternative in der Kariesprophylaxe?
[ Diplomarbeit ] Medical University of Graz; 2013. pp. 70 [OPEN ACCESS]
FullText

 

Autor*innen der Med Uni Graz:
Betreuer*innen:
Sadjak Anton
Schmut Otto
Altmetrics:

Abstract:
Zusammenfassung Hintergrund: Karies gilt nach wie vor als die häufigste Erkrankung von Zahnhartsubstanzen weltweit. In den letzten Jahrzehnten ist in der Therapie der Karies zunehmend ein Umdenken passiert. Die Prophylaxe gewinnt immer mehr an Bedeutung. Ernährungsstrategien und das Angebot von gesunden und gut verträglichen Zuckerersatzstoffen, die in der Behandlung von Karies präventiv und flächendeckend eingesetzt werden, sind dabei ein gutes Hilfsmittel. Stevia und seine Bestandteile zeigen in einer Vielzahl von Studien einen kariesprotektiven Effekt. Auf der einen Seite können Karies-verursachende Keime Stevia nicht fermentieren. Dadurch werden diese Keime ausgehungert und die Bildung einer Plaque auf den Zahnoberflächen unterbunden. Der erste Schritt einer flächendeckenden Zulassung von einem Bestandteil der Steviapflanze in der EU ist im Dezember 2011 durch die Europäische Kommission erfolgt. Dabei handelt es sich um das süßschmeckende Steviolglycosid Steviosid. Extrakte aus der Stevia-Pflanze zeigen einen direkten antimikrobiellen Effekt auf Karies- verursachende Keime. Inwieweit es sich dabei um andere Inhaltsstoffe als die süßschmeckenden Steviolglycoside handelt, bleibt Gegenstand weiterer wissenschaftlicher Untersuchungen. Methoden: Unter Einbeziehung von wissenschaftlichen Erkenntnissen aus literarischen Quellen wird auf das Thema ausführlich eingegangen. Es wird ein Überblick über die gängigen zugelassenen Süßungsmittel im Hinblick auf ihre Süßkraft im Vergleich zu Haushaltszucker, ihre gesundheitliche Verträglichkeit und eventuelle gesundheitliche Bedenken aufgezeigt. Hauptaugenmerk liegt hierbei auf Stevia und ihren süß schmeckenden Steviolglycosiden. Resultate: Steviosid wird als Hauptbestandteil aller bis jetzt beschriebenen Steviolglycoside in der Pflanze Stevia rebaudiana Bertoni seit seiner Zulassung in der Europäischen Union erfolgreich als Zuckerersatz angewendet. Häufig werden Steviolglycoside zusammen mit anderen Kohlenhydraten als gesundheitlich unbedenklich und zahnschonend angepriesen. Wichtig wären zusätzlich weitere Schritte, um für die Konsumenten einen besseren und leicht verständlichen Überblick über die Lebensmittelinhaltsstoffe zu bekommen. Das könnte man z.B. mit dem Ampelsystem, das die Konzentration von Zucker und andere Lebensmittelstoffe als gesundheitlich unbedenklich oder krankmachend anzeigt, erreichen.

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