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Selected Publication:

Adamovic, N.
Lokalanästhetika in der Zahnheilkunde
[ Diplomarbeit ] Medical University of Graz; 2013. pp. 91 [OPEN ACCESS]
FullText

 

Authors Med Uni Graz:
Advisor:
Donnerer Josef
Schuligoi Rufina
Altmetrics:

Abstract:
Seit ihrer Einführung in die zahnmedizinische Praxis vor ca. 130 Jahren haben die Lokalanästhetika eine stetige Entwicklung durchgemacht. Es hat alles mit Cocain begonnen, welches relativ schnell wegen massiver Nebenwirkungen und wegen des Suchtpotentials vom Markt genommen wurde. Es wurde durch Procain ersetzt und in der Folge sind laufend neue Substanzen produziert und auf den Markt gebracht worden. In der vorliegenden Arbeit werden die neurophysiologischen Grundlagen sowie die Pharmakologie der Lokalanästhetika und Vasokonstriktoren beschrieben. Weiters werden die verschiedenen Formen der Lokalanästhesie, deren Bedeutung in der zahnmedizinischen Praxis, die verfügbaren Präparate sowie Zukunfttrends dargestellt. Zur Bearbeitung der Fragestellung wurden entsprechende Kapitel aus zahnmedizinischen und pharmakologischen Fachbüchern sowie Artikel aus zahnmedizinischen Zeitschriften herangezogen, ergänzt durch eine Literaturrecherche in PubMed und Internet. Der Einsatz der Lokalanästhetika sollte zielspezifisch und streng indiziert erfolgen. Ester-Lokalanästhetika (Procain, Tetracain) haben heutzutage keine Bedeutung mehr in der Praxis wegen ihrer beträchtlichen Nebenwirkungen und häufigen allergischen Reaktionen. Von den Amid-Lokalanästhetika zeigen die Articain-Präparate (4%ige mit 1:100 000 und 1:200 000 Adrenalin als Vasokonstriktorzusatz und 4%ige ohne Vasokonstriktor) die günstigsten Eigenschaften und werden heute am meisten in der Praxis genutzt. Weiters werden Prilocain 3% und Bupivacain 0,5% von österreichischen Experten empfohlen. Von der Art der Lokalanästhesie und vom Patienten hängt es ab, ob ein Vasokonstriktorzusatz verwendet wird oder nicht. Bei Risikopatienten und Kindern ist die Selektion des Lokalanästhetikums, des Vasokonstriktors und die Dosis besonders zu beachten. Lokalanästhesie, als örtlich reversible Schmerzausschaltung, ist eine der wichtigsten Säulen in der modernen Zahnheilkunde. Eine adäquate und schmerzfreie Behandlung von Patienten ist ohne sie kaum vorstellbar. Lokalanästhetika sind wahrscheinlich die am häufigsten applizierten pharmakologischen Wirkstoffe in der zahnärztlichen Praxis und dementsprechend sowohl für die Forschung als auch für den Zahnarzt/die Zahnärztin in der Praxis besonders interessant.

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