Medizinische Universität Graz - Research portal

Logo MUG Resarch Portal

Selected Publication:

Tomandl, J.
Einfluss des Resilienzstatus von Eltern auf das Entstehen frühkindlicher Essstörungen im Alter von 0-5 Jahren
[ Diplomarbeit ] Medical University of Graz; 2013. pp. 77 [OPEN ACCESS]
FullText

 

Authors Med Uni Graz:
Advisor:
Dunitz-Scheer Marguerite
Marinschek Sabine
Altmetrics:

Abstract:
Für die gesunde Entwicklung von Kindern spielt das familiäre Umfeld, insbesondere die Eltern-Kind-Beziehung eine bedeutsame Rolle. Laut aktueller Resilienzforschung stellt ein positiver Resilienzstatus der Eltern ein Schutzfaktor für die gesamte Entwicklung der Kinder dar. Die Interaktion zwischen Eltern und Kind hat für die Entstehung von frühkindlichen Essstörungen eine wesentliche Bedeutung und wird in der Literatur immer wieder angeführt und in der Praxis eingehend beachtet. Die vorliegende Arbeit befasst sich mit der Fragestellung, ob der Resilienzstatus der Eltern Einfluss auf die Entstehung frühkindlicher Essstörungen hat und wenn ja, in welcher Weise. Im Rahmen dieser Studie wird erstmalig der Resilienzstatus bei Erziehungsberechtigten von Kindern mit frühkindlichen Essstörungen erfasst. Methode: Zu Beginn der vorliegenden Arbeit wird der Resilienzbegriff auf Basis des aktuellen Forschungsstandes genauer definiert. Die verschiedenen Resilienzmodelle werden aufgezeigt mit besonderem Fokus auf die Eltern-Kind-Beziehung. Weiteres werden die verschiedenen Aspekte, die zum Entstehen frühkindlicher Essstörungen, beschrieben. Der Resilienzstatus der Eltern wurde anhand der "Resilienzskala" (Schumacher et al. 2005) erfasst, sie ist die deutsche Übersetzung der "Resilience scale" von Wagnild und Young (1993). Die Stichprobe umfasst zwei Gruppen. Zum einen die Inanspruchnahmepopulation der Therapie für frühkindliche Essstörungen an der Kinder- und Jugendklinik am LKH Graz. Zum anderen wurden als Kontrollgruppe Eltern, deren Kinder ein normales Essverhalten aufweisen, erfasst. Das Alter der Kinder betrug null bis fünf Jahre. Als Hauptzielgröße wird der Resilienzstatus der Elternerhebung analysiert. Ein Vergleich der beiden Gruppen wird dargestellt und mit dem Entstehen frühkindlicher Essstörungen in Verbindung gesetzt. Ergebnisse: In Bezug auf den Resilienzstatus konnten keine signifikanten Unterschiede zwischen den Erziehungsberechtigten von Kindern mit Essstörungen und den Eltern von Kindern mit gesundem Essverhalten aufgezeigt werden. Zwischen den beiden Untersuchungsgruppen konnten weder alters- noch geschlechtsspezifische Unterschiede im Resilienzstatus festgestellt werden. Diskussion: Die große Anzahl der Personen, die im Normbereich der Resilienzskala liegen oder als resilient eingestuft wurden, lässt darauf schließen, dass Resilienz kein außergewöhnliches Phänomen ist und Eltern Ressourcen zur Verfügung haben. Es besteht weiterer Forschungsbedarf in diesem Themenbereich. Es wäre zu empfehlen, die Untersuchung mit einer größeren Stichprobe durchzuführen und eventuell ein standardisiertes Interview hinzuzufügen.

© Med Uni GrazImprint