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Druzanovic, E.
Vergleichende Untersuchung der Oberkiefer-Frontzahn-Inklination in Relation zur Schädelbasis bzw. Oberkieferebene
[ Diplomarbeit ] Medical University of Graz; 2013. pp. 63
[OPEN ACCESS]
FullText
- Authors Med Uni Graz:
- Advisor:
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Wendl Brigitte
- Altmetrics:
- Abstract:
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Zielsetzung: Ziel dieser Diplomarbeit war es, die Oberkiefer Frontzahninklination in Relation zur Schädelbasis bzw. Oberkieferebene bei ausgewachsenen unbehandelten Klasse II/1 Patienten zu vergleichen. Weiteres war die Fragestellung, ob es einen Unterschied in der Idealstellung der OK-Incisivi, bezogen auf die angegebenen Normwerte, zur Schädelbasis bzw. zur OK-Ebene gibt und in welcher Abhängigkeit diese von den jeweiligen skelettalen Parametern sind. Diese Werte sind deshalb von Bedeutung, da das Ausmaß der Zahnbewegung zur Einstellung einer Normposition, im Behandlungsplan des jeweiligen Patienten ermittelt wird.
Statistik: Die Auswertung der Daten erfolgte mittels deskriptiver und explorativer Datenanalyse. Die statistische Auswertung wurde mittels SPSS Programmes durchgeführt. Das Signifikanzniveau wurde mit p< 0,05 festgelegt. Zum Vergleich zweier Mittelwerte wurde der T-test für unabhängige Stichproben angewandt.
Ergebnisse: es gibt einen signifikanten Zusammenhang zwischen OK-Frontzahninklination zur SN- und OK-Ebene. Die Frontzahninklinationen zeigten bezogen auf die SN- bzw. OK-Ebene kontinuierliche Abweichungen vom Klasse II/1-Mittelwert. Weiters wurde ein geringeres Ausmaß an protrudierter OK-Frontzahnstellung, bezogen auf den Klasse I Mittelwert, festgestellt, wenn die OK-Ebene als Referenzebene verwendet wurde, nämlich um 2,1°. Bei Bezugnahme auf die SN-Ebene zeigten sich Abweichungen von -6,9 bis +7°, in Referenz zum Mittelwert bei Klasse I Patienten, bei Anwendung der OK-Ebene waren dies -6.9 bis +4,9 °. Mit steigenden Winkelsummenwerten nimmt der Inklinationswinkel ab. Die Patienten mit einem vertikalen Wachstum zeigen Tendenz zu weniger protrudierten OK-Fronten und Patienten, die horizontalere Werte haben, weisen protrudiertere Frontzähne auf. Bei Zunahme des SNA Winkels erhöht sich auch der Inklinationswinkel der OK-Frontzähne zur vorderen Schädelbasis.
Die OK Frontzahninklination bei Anwendung der OK Ebene als Referenzebene steigt bei Männern um 3 Grad (von 15 Jahren auf 21,5 Jahren), bei den Frauen kommt es sogar zu einer Abnahme um einen Grad. Dieselbe Tendenz zeigte sich bei Anwendung der SN Ebene, hier betrug die Zunahme bei Männern 4 Grad und die Abnahme der Frontzahninklination bei Frauen 2 Grad.
Weitere Erkenntnisse waren: der SNB-Winkel ist bei männlichen sowie bei weiblichen Klasse II/1 Patienten kleiner (bei Frauen ausgeprägter als bei Männern) als der Normwert bei Klasse I, der SNA- Winkel bleibt konstant und der Artikulare-Winkel zeigt deutliche Abweichungen vom Normwert in die positive Richtung. Ein signifikanter Unterschied zwischen Männern und Frauen zeigt sich bei den hinteren Gesichtshöhenwerten. Die männliche Gruppe hat signifikant größere Werte im Vergleich zur weiblichen Patientengruppe. Der Abstand der OK-Frontzähne zur NPo-Linie steigt enorm beim Klasse II/1 Patienten, besonderes bei Frauen.
Konklusion: Sowohl die Schädelbasis wie auch die OK-Ebene können als Referenzebenen im kieferorthopädischen Planungskonzept verwendet werden. Die Frontzahninklination bei Klasse II/1 Patienten ergab, bezogen auf die Normwerte bei Klasse II/1 Patienten, Abweichungen gleichen Ausmaßes, unabhängig davon ob die OK-Ebene oder SN-Ebene als Referenzlinie verwendet wurde. Bezogen auf die Mittelwerte bei Klasse I Patienten zeigte sich ein geringeres Ausmaß an Frontzahnprotrusion, wenn die OK-Ebene als Bezugsebene zur Anwendung kam. Allerdings sollten die Veränderungen der Inklination abhängig vom Alter und Wachstumsvorgängen mit berücksichtigt werden.