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Gewählte Publikation:

Krainz, S.
Kontinuierliche indirekte Augendruckmessung mittels Kontaktlinsensensors Triggerfish® in unterschiedlichen Kopf- und Körperpositionen beim Augengesunden
[ Diplomarbeit ] Graz Medical University; 2012. pp. 82 [OPEN ACCESS]
FullText

 

Autor*innen der Med Uni Graz:
Betreuer*innen:
Faschinger Christoph
Altmetrics:

Abstract:
Hintergrund: Der Augeninnendruck (IOD) ist momentan der einzige therapierbare Risikofaktor des Glaukoms, der zweithäufigsten Erblindungsursache weltweit. Üblicherweise wird der IOD einige Male (3-4) am Tag punktuell gemessen. Um ihn besser kontrollieren zu können wäre ein kontinuierliches Messverfahren wünschenswert. Seit kurzem ist die Sensorkontaktlinse Triggerfish® der Firma Sensimed am Markt, die die Möglichkeit zur 24 Stunden IOD Monitorisierung verspricht. Sie misst Veränderungen der Hornhautkrümmung, die durch Schwankungen des IOD entstehen. Ziel dieser Studie war es die Validität und Reproduzierbarkeit der Profile dieser speziellen Kontaktlinse im Vergleich mit Applanationstonometrie zu untersuchen. Methoden: Der IOD wurde bei fünf jungen und gesunden Probanden in unterschiedlichen Körperpositionen am rechten Auge mittels Applanationstonometrie (insgesamt jeweils 5 Messungen) und gleichzeitig am linken Auge kontinuierlich (automatisch alle 5 Minuten) durch die Kontaktlinse gemessen. Die Untersuchung begann mit 45 Minuten in aufrechter Position, anschließend 30 Minuten flach liegend, dann 20 Minuten in 15° Kopf-Körpertieflage und letztendlich wieder in aufrechter Position für 30 Minuten. Derselbe Untersuchungsgang wurde im Abstand von 2 bis 8 Wochen wiederholt. Ergebnisse: Der typische Anstieg des IOD durch Körperneigung konnte bei allen Probanden applanationstonometrisch gemessen werden. Von aufrecht zu liegend stieg der IOD im Mittel um 4,8mmHg und von liegend zu Kopf-Körpertieflage um weitere 3mmHg. Dieser bergförmige Verlauf wurde in keinem einzigen der 10 Triggerfish® Profile erreicht, es zeigte sich sogar ein Trend zu den niedrigsten Werten in -15° Körper-Kopftieflage. Die Reproduzierbarkeit war bei beiden Verfahren gut. Schlussfolgerungen: Die Gründe für die fehlende Validität der Triggerfish® Ergebnisse betreffend können nur Vermutungen angestellt werden. Diesbezüglich sollten weitere Studien mit einem größeren Patientenkollektiv durchgeführt werden. Können die Ursachen, die in dieser Studie zu den unterschiedlichen Resultaten im Vergleich zur Applanationstonometrie geführt haben, entdeckt und eliminiert werden, könnte es sich bei dieser neuen Sensorkontaktlinse um ein wertvolles Zusatzinstrument im Management von Glaukompatienten handeln.

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