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Gewählte Publikation:

Konrad, V.
Komorbiditäten bei Patienten mit einem Kolorektalkarzinom
[ Diplomarbeit ] Graz Medical University; 2012. pp. 73 [OPEN ACCESS]
FullText

 

Autor*innen der Med Uni Graz:
Betreuer*innen:
Balic Marija
Eisner Florian
Altmetrics:

Abstract:
Das Kolorektalkarzinom stellt weltweit eines der häufigsten Malignome und die zweithäufigste karzinombedingte Todesursache dar. Geschlechterspezifisch betrachtet erkranken mehr Männer an einem Kolorektalkarzinom, wobei bei beiden Geschlechtern der Häufigkeitsgipfel in der Mitte des 7. Lebensjahrzehnts liegt. Kolorektalkarzinome stellen somit eine Erkrankung des höheren Alters dar, die mit einer erhöhten Anzahl an Komorbiditäten verbunden ist. In dieser österreichweiten-Registerstudie wurden 952 Patienten mit soliden Tumoren, davon 237 mit einem Kolorektalkarzinom mittels Fragebogen zur Tumorerkrankung, Therapieform, Begleiterkrankungen, ECOG-Score, Charlson-Index und den einzunehmenden Medikamenten, erfasst. Von den Patienten mit Kolorektalkarzinom waren 65% männlich und 35% weiblich. Das durchschnittliche Alter lag bei 67 Jahren. 62,9% hatten ein Kolon- und 37,1% ein Rektumkarzinom. 2,5% der Patienten hatten ein Rezidiv und bei 66,7% lag bereits eine Fernmetastasierung vor. 67,1% der Patienten wurden zum Zeitpunkt tumorspezifisch behandelt. 86,5% der Patienten hatten einen ECOG-Score von 0 oder 1. 220 von 237 Patienten (92%) nahmen weitere Medikamente ein, wobei die Anzahl von einem bis zu 14 verschiedenen reichte. Der Median lag bei 4. Der maximale Charlson-Index lag bei 12, durchschnittlich wurden 5,15 Punkte erreicht. Weiters wurden die Häufigkeiten der einzelnen Begleiterkrankungen nach Organsystemen erfasst. Sowohl bei der Betrachtung der höheren Klassen des ECOG-Scores, des Charlson-Index, als auch bei der Betrachtung der Anzahl an Begleiterkrankungen fällt auf, dass der Großteil der betroffenen Patienten über 65 Jahre alt ist. Mit zunehmendem Lebensalter steigt die Anzahl an Komorbiditäten und stellt somit, auch aufgrund der damit anfallenden Medikation, einen Risikofaktor für erhöhte Morbidität und Wechsel- bzw. verstärkte Nebenwirkungen mit den unterschiedlichen Therapien dar.

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