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Grebmer, C.
Mortalität und Todesursachen bei Patienten mit implantiertem Kardioverter Defibrillator
[ Diplomarbeit ] Medical University of Graz; 2012. pp. 62
[OPEN ACCESS]
FullText
- Authors Med Uni Graz:
- Advisor:
-
Lercher Peter
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- Abstract:
- Einleitung: Der plötzliche Herztod (SCD) ist eine der häufigsten Todesursachen in den westlichen Industrienationen. Die Therapie der Wahl in der Prävention des plötzlichen Herztodes ist neben der Behandlung der kardialen Grundkrankheit die Implantation eines Kardioverter-Defibrillators (ICD), sowohl in der Sekundärprävention bei Patienten nach überlebtem plötzlichen Herztod (SCD) oder hämodynamisch instabiler Kammertachykardie (VT) als auch in der Primärprävention bei Hochrisikopatienten ohne vorangegangenes Rhythmusereignis. Dennoch versterben bis zu 10% dieser Patienten pro Jahr. Die Haupttodesursachen sind kardial bedingt. Daten über andere, nicht kardial bedingte Todesursachen sind spärlich. Ziel dieser retrospektiven Untersuchung war die Analyse von Mortalität und Todesursachen bei ICD Patienten in Abhängigkeit von der kardialen Grundkrankheit und Indikation zur ICD Implantation.
Methoden: Alle Patienten, die im Beobachtungszeitraum von 2000 bis 2010 an der Medizinischen Universität Graz einen ICD erhielten, wurden für die Untersuchung herangezogen. Diejenigen Patienten, die im Langzeitverlauf verstorben sind, wurden anschließend genau hinsichtlich demographischer Daten, Überlebensdauer nach ICD Implantation und Todesursachen analysiert.
Ergebnisse: Insgesamt wurden 730 ICD Implantationen durchgeführt, davon 332 (45%) aus sekundärprophylaktischer Indikation. Im Nachbeobachtungszeitraum verstarben insgesamt 53 Patienten (7,3%). Ätiologisch lag bei diesen Patienten in 74% eine KHK vor, 11 Patienten hatten eine dilatative Kardiomyopathie. Die ICD Implantation erfolgte bei 17 Patienten (32%) aus primärprophylaktischer Indikation. Das mittlere Überleben nach ICD Implantation war 48 ± 35 Monate. Insgesamt sind 23 (43%) der Patienten an einer kardialen und 22 (42%) an einer nicht kardialen Ursache verstorben, davon 6 Patienten (11%) an einem Karzinom. 30% der Patienten verstarben an einem Herz-Kreislaufversagen, nur 1 Patient eines rhythmogenen Todes.
Schlussfolgerungen: Im untersuchten Gesamtkollektiv betrug die Gesamtmortalität 7,3%, wobei es keinen Unterschied in der Häufigkeit kardial und nicht kardial bedingter Todesursachen gab. Ein Multiorganversagen (13%) und eine Malignomerkrankung (11%) waren die häufigsten Ursachen eines nicht kardial bedingten Todes.