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Gewählte Publikation:

Göderle, E.
Comorbiditäten bei Patientinnen mit einem Mammakarzinom
[ Diplomarbeit ] Medical University of Graz; 2012. pp. 78 [OPEN ACCESS]
FullText

 

Autor*innen der Med Uni Graz:
Betreuer*innen:
Balic Marija
Eisner Florian
Altmetrics:

Abstract:
HINTERGRUND: Die häufigste maligne Erkrankung bei Frauen stellt das Mammakarzinom dar (Statistik Austria: 29%). Jede 8.-10. Frau erkrankt im Laufe ihres Lebens an Brustkrebs. Im Jahr 2009 waren es ca. 5000 Neuerkrankungen pro Jahr in Österreich. Die Zahl ist über die Jahre relativ stabil geblieben. Die Anzahl der Neuerkrankungen steigt mit zunehmendem Alter an. Jedoch kann man durch vermehrtes Screening und auch bessere Behandlungsmöglichkeiten einen Rückgang der Sterblichkeit beobachten. Die Ursachen sind mannigfaltig. Von genetischen Ursachen vor allem bei jungen Frauen, über hormonelle Faktoren, ionisierende Strahlung, Rauchen, Adipositas und viele mehr. Da das Patientengut aufgrund des westlichen Lebensstiles und der guten medizinischen Versorgung immer älter wird, steigt auch die Anzahl an Krebserkrankungen und Comorbiditäten. Es gibt zahlreiche Mammakarzinomtherapien, die natürlich auch vom Allgemeinzustand - Comorbiditäten- der Patienten abhängig sind bzw. sich gegenseitig beeinflussen können. Aus den angeführten Gründen ist es von besonderer Bedeutung, Comorbiditäten und deren Auswirkungen auf Organfunktionen und Verabreichung von tumorspezifischer Therapie zu analysieren. METHODEN: Es handelt sich um eine prospektive Querschnittsstudie der Comorbiditäten bei Tumorerkrankungen, welche mittels eines 8-seitigen Fragebogens erfasst wurden. Diese Fragebögen wurden an 16 internistisch- onkologische Zentren in ganz Österreich geschickt. 11 nahmen schließlich an der Studie teil. 967 Patienten konnten in die Datenauswertung miteinbezogen werden, von denen 301 ein Mammakarzinom hatten und für diese Diplomarbeit ausgewertet wurden. Die Comorbiditäten wurden mittels Charlson- Risk- Index erfasst. Es erfolgte eine statistische Auswertung mittels SPSS und Excel. RESULTATE: Die häufigsten Begleiterkrankungen bei Mammakarzinom sind der arterielle Hypertonus (46,8%), die Hyperlipidämie (31,9%), der Nikotinabusus (30,8%), die Schilddrüsenfunktionsstörung (30,5%), die periphere Polyneuropathie (23,3%), die Depression (18,1%) und die Adipositas (18%). Die erhobenen Begleitmedikamente stimmten mit den häufigsten Begleiterkrankungen bzw. Tumorsymptombehandlungen überein. CONLUSIO: Begleiterkrankungen können sowohl Auswirkungen auf die Diagnose, die tumorspezifische Therapie und das Outcome einer onkologischen Erkrankung haben. Mit steigendem Charlson- Risk- Index- Gesamtscore steigt auch die 1- Jahres- Mortalität. Ein immer größer werdendes Problem stellt heutzutage das richtige Erkennen und Managen von Begleiterkrankungen bei onkologischen PatientInnen dar.

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