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Gebetsroither, P.
Endoskopisch endonasale transsphenoidale, mikroskopisch transsphenoidale und transkranielle Zugänge für Hypophysenadenome im Vergleich: eine retrospektive Analyse.
[ Diplomarbeit ] Medical University of Graz; 2012. pp. 58
[OPEN ACCESS]
FullText
- Autor*innen der Med Uni Graz:
- Betreuer*innen:
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Gellner Verena
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Mokry Michael
- Altmetrics:
- Abstract:
- Zusammenfassung
Hintergrund: Lange wurde zur operativen Behandlung von Hypophysenadenomen der mikroskopisch transseptale transsphenoidale Zugang bzw. in einigen Fällen ein transkranieller Operationsweg herangezogen oder mussten Patienten nach vorangegangener transsphenoidaler Primärbehandlung transkraniell reoperiert werden. Seit einigen Jahren setzt man allerdings auf die endoskopisch endonasale transsphenoidale Operationstechnik. Diese Arbeit befasst sich mit den vermuteten Vorteilen der endoskopischen Methode in Bezug auf Radikalität, den erforderlichen Nachoperationen und den Komplikationsraten.
Methoden: In die Studie eingeschlossen wurden alle Patienten, die in der Zeit von 2000 bis 2011 an der Universitätsklinik für Neurochirurgie des Univ.-LKH Graz mit der Diagnose ¿Hypophysentumor¿ stationär aufgenommen wurden. Die Ausschlusskriterien beinhalteten jene Fälle, die nicht histologisch als Adenom befundet wurden, und jene, die nicht primär mit einer der drei zu untersuchenden Operationsmethoden behandelt wurden. Mehrfachnennungen ein und derselben Patienten wurden zusammengefasst. So verblieben 206 ¿Endoskop-Patienten¿, 107 ¿Mikroskop-Patienten¿ und 21 transkraniell Operierte.
Ergebnisse: Die retrospektive Analyse zeigte, dass die endoskopische Methode durch die verbesserten Sichtverhältnisse im suprasellären Bereich öfter bei suprasellärer Tumorausdehnung gewählt werden konnte als die mikroskopische Technik, wo schneller auf den transkraniellen Zugang ausgewichen werden musste. Die Resttumorrate nach endoskopischer Erstoperation war mit 22,8% ca. 10% geringer als mit dem Mikroskop (33,7%) und die transkranielle Technik war mit 42,9% am höchsten. Die mikroskopische Gruppe hatte außerdem eine mit 49,5% mehr als doppelt so hohe Komplikationsrate im Vergleich zur Endoskop-Gruppe (22,8%). Bei der transkraniell operierten Gruppe kam es in einem Drittel der Fälle zu Komplikationen.
Schlussfolgerung: Die endoskopisch endonasale transphenoidale Operationstechnik war den anderen Techniken in allen untersuchten Gebieten vorzuziehen: Bessere Radikalität und damit selteneres Ausweichen auf den transkraniellen Zugangsweg sowie geringere Komplikations- und Resttumorraten.