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Selected Publication:

Mairhofer, S.
Analyse der zellmediierten erworbenen Immunität anhand eines Dual- Color- ELISpot Quantitative Messung der Zytokine Interferon ¿ und Interleukin 2
[ Diplomarbeit ] Medical University of Graz; 2012. pp. 108 [OPEN ACCESS]
FullText

 

Authors Med Uni Graz:
Advisor:
Brezinsek Hans-Peter
Altmetrics:

Abstract:
Personen mit rheumatoider Arthritis weisen im Vergleich zur Normalbevölkerung ein erhöhtes Infektionsrisiko auf, das neben der Autoimmunerkrankung an sich auch auf eine immunsupprimierende Dauertherapie zurückzuführen ist. Daher empfiehlt sich bei diesen Personen unter anderem die Durchführung der Impfungen gegen Pneumokokken und Influenza. Diese haben üblicherweise eine ausreichende protektive Immunantwort zur Folge- wobei dies davon abhängt, welche Immunsuppressiva mit welchen Impfstoffen kombiniert werden. Außerdem sollte aufgrund der möglichen Reaktivierung einer latenten tuberkulösen Infektion (LTBI) vor Beginn einer immunmodulierenden Therapie ein adäquates Tuberkulose (TBC)- Screening stattfinden. Obwohl Personen mit LTBI symptomfrei sind und von ihnen keine Infektionsgefahr ausgeht, besteht dennoch ein gewisses Risiko für den Ausbruch einer aktiven TBC, vor allem bei supprimiertem Immunsystem. Allerdings existiert zur Zeit keine Gold- Standard- Methode zur Diagnostik einer LTBI. Das Ziel dieser Arbeit ist es, die Aussagekraft von Single- Color- ELISpot- Assays zu erweitern, um Personen mit LTBI- in Zusammenschau mit anderen klinischen Befunden- zuverlässig von jenen mit einer aktiven TBC- Infektion unterscheiden und dementsprechend therapieren zu können sowie einen routinemäßigen Einsatz dieses modifizierten Immunoassays, unter anderem bei Personen mit supprimiertem Immunsystem, zu ermöglichen. Zu diesem Zweck wurde die zellmediierte spezifische Immunantwort von sechs Probanden mit LTBI, einer Person mit einer aktiven Lymphknoten- TBC und drei gesunden Personen jeweils separat sowohl mittels T- SPOT.TB¿ (Oxford Immunotec)- einer vereinfachten Variante der konventionellen Single- Color- ELISpot- Technik zum Nachweis von Interferon ¿ (IFN¿)- als auch mittels Dual- Color- ELISpot (R&D Systems) zur simultanen quantitativen Messung von IFN¿ und Interleukin 2 untersucht. T- SPOT.TB¿: Bei vier Personen mit LTBI zeigt der T- SPOT.TB¿ ein positives und bei einer gesunden Person ein negatives Testergebnis; bei den restlichen fünf Probanden hingegen war die Auswertung des Tests aufgrund hoher unspezifischer Hintergrundsignale nicht möglich. Dual- Color- ELISpot: Die untere erforderliche Grenze für eine optimale Zellkonzentration des Dual- Color- ELISpot liegt im Bereich von 200.000 PBMC pro Well. Eine aktive TBC- Infektion ist unter Verwendung von unstimulierten PBMC tendentiell mit der höchsten Anzahl an mono- und polyfunktionellen T- Zellen vergesellschaftet, während Personen mit LTBI eher zur geringsten Zytokinproduktion neigen. Nach Stimulation der PBMC mit TBC- assoziierten Antigenen (ESAT-6 und CFP 10) kann das Dual- Color- ELISpot- Assay aufgrund einer inhomogenen Oberfläche bzw. Konsistenz der einzelnen Wells sowie einer zu hohen Anzahl an unspezifischen Hintergrundsignalen nicht ausgewertet werden. Diese Tatsache könnte auf die Verwendung von eingefrorenen PBMC bzw. einer Interferenz/ Inkompatibilität der verwendeten Antigene mit der PVDF- Platte des Dual- Color- ELISpot- Assays zurückzuführen sein. Weiterführende Studien mit einer höheren Fallzahl und einer versuchsweisen in vitro Stimulierung der PBMC mit den Antigenen ESAT-6 und CFP 10 vor Einsetzen der PBMC in die Wells des Dual- Color- ELISpot bzw. unter Verwendung von frisch isoliertem Probenmaterial werden benötigt, um die erzielten Ergebnisse zu (re)evaluieren.

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