Gewählte Publikation:
Weinhandl, K.
Einfluss intravenöser Hydrierung auf NT-proBNP in einer kardiovaskulären Hochrisikogruppe
[ Diplomarbeit ] Medical University of Graz; 2012. pp. 63
[OPEN ACCESS]
FullText
- Autor*innen der Med Uni Graz:
- Betreuer*innen:
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Horina Joerg
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Schilcher Gernot
- Altmetrics:
- Abstract:
- Eine häufige Nebenwirkung bei Kontrastmittelapplikation ist das kontrastmittelinduzierte Nierenversagen(CIN). Wichtigste prophylaktische Maßnahme ist die intravenöse Verabreichung von Flüssigkeit. Dabei besteht die Möglichkeit einer kardialen Volumsüberlastung. Insbesondere bei PatientInnen mit eingeschränkter kardialer oder renaler Funktion. Ziel dieser Arbeit war es anhand eines Surrogatparameters für die kardiale Funktion, NT-proBNP, zu zeigen, dass es auch bei renalen RisikopatientInnen nicht zu einer signifikanten Verschlechterung der kardialen Funktion, bedingt durch die Volumengabe, kommt.
Methodik: Von September 2010 bis April 2012 wurden PatientInnen, mit eingeschränkter Nierenfunktion, bei denen eine intraarterielle Angiographie geplant war, in die ¿ANTI-CIN Study¿ eingeschlossen. Aus dieser Studienpopulation wurden 80 PatientInnen so ausgewählt, dass die Stadien 2 bis 4 der chronischen Niereninsuffizienz repräsentiert sind. Es wurden sowohl vor der Intervention als auch am Tag danach Blutproben entnommen und NT-proBNP bestimmt. Vor der Intervention erhielten alle PatientInnen eine standardisierte körpergewichtsadaptierte Menge an physiologischer Natriumchloridlösung.
Ergebnisse: Die Studienpopulation bestand aus 35 Frauen und 45 Männern mit einer eGFR im Median von 49.62 ml/min/1,73m². Es wurde festgestellt, dass die eGFR mit den NT-proBNP Werten sowohl vor als auch nach der Intervention negativ korreliert. Bei den NT-proBNP Messungen vor und nach der Intervention lag keine signifikante Änderung vor (p=0,12). Bei einem Patienten kam es zu einer ¿adverse reaction¿ in Form eines hohen Blutdrucks.
Schlussfolgerung: Die präinterventionelle Hydrierung mittels physiologischer Natriumchloridlösung stellt auch in der renalen Risikopopulation keine wesentliche Belastung für das kardiale System im Sinne einer Volumsüberladung dar. Eine körpergewichtsadaptierte Menge an Natriumchloridlösung kann daher auch in dieser Gruppe zur Prophylaxe des kontrastmittelinduzierten Nierenversagens empfohlen werden.