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Klüber, J.
Stellenwert der Koronarangiographie bei Herzspendern
[ Diplomarbeit ] Medical University of Graz; 2012. pp. 47
[OPEN ACCESS]
FullText
- Authors Med Uni Graz:
- Advisor:
-
Schweiger Martin
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- Abstract:
- Hintergrund: Aufgrund des weltweiten Mangels an Spenderherzen wurden die Spenderkriterien für diese in den letzten Jahren kontinuierlich liberalisiert. Insbesondere die Altersgrenze möglicher Herzspender hat sich deutlich verschoben, sodass mittlerweile eine Altershöchstgrenze von 65 Jahren für die Herzspende gilt. Aufgrund der im Alter höheren Inzidenz der Koronarsklerose und deren Einfluss auf das Transplantationsergebnis, empfiehlt der österreichische Arbeitskreis für Herztransplantation die Durchführung einer Koronarangiographie (KA) zur Evaluierung potentieller Spenderherzen (sKA) bei Organ-spendern ab einem Alter von 45 Jahren.
Methode: Alle Organspender bis zu 65 Jahren, welche dem Universitätsklini-kum Graz im Zeitraum zwischen 2000 und 2010 gemeldet wurden, wurden retrospektiv bezüglich einer durchgeführten KA evaluiert. Die KA konnte entweder speziell zur Spenderevaluierung durchgeführt worden sein (sKA), oder im Rahmen einer zu Lebzeiten durchgeführten medizinischen Abklärung bereits vorgelegen haben (vKA). Die Ablehnungsgründe nicht transplantierter Herzen wurden ausgewertet.
Ergebnisse: Von 292 möglichen Herzspendern wurden 17 durch KA abgeklärt. Davon waren 6 vKA und 11 sKA. Von allen gemeldeten Personen waren 137 Spender 45 Jahre oder älter, dennoch wurde nur in 9 Fällen eine sKA durchgeführt. 91 Herzen wurden bei bei primärer Beurteilung als Spenderorgan abgelehnt. 61 Herzen wurden zwar bei Eurotransplant gemeldet, konnten aber im weiteren Verlauf nicht transplantiert werden. 140 Herzen wurden tatsächlich transplantiert.
Diskussion: Der Prozentsatz aller durchgeführter sKA ist sehr niedrig. Viele Herzen werden aufgrund ihres Alters oder kardiovaskulärer Risikofaktoren abgelehnt, obwohl eine signifikante Koronarsklerose durch eine Spenderkoronarangiographie zweifelsfrei abgeklärt werden kann. Diese Praxis verschärft den bestehenden Organspendermangel.