Medizinische Universität Graz - Research portal

Logo MUG Resarch Portal

Selected Publication:

Kraut, C.
Pharmakotherapie der stomatognathen Dysfunktion
[ Diplomarbeit ] Medical University of Graz; 2012. pp. 74 [OPEN ACCESS]
FullText

 

Authors Med Uni Graz:
Advisor:
Donnerer Josef
Schuligoi Rufina
Altmetrics:

Abstract:
Die Therapie der stomatognathen Dysfunktion umfasst nicht nur die kausale Behandlung, sondern am Anfang die ebenfalls bedeutsame symptomatische Therapie. Zu dieser zählt neben Aufbissschienen auch unterstützend die medikamentöse Therapie. Anhand einer entsprechenden Literaturrecherche wurde das bis zum jetzigen Zeitpunkt gesammelte Wissen zu diesem Thema zusammengefasst. Dazu wurde im Pubmed, in Lehr- und Fachbüchern nach Literatur gesucht. Es wird auf die verschiedenen Wirkstoffe eingegangen und die unterschiedlichen Medikamente bezüglich ihrer Wirksamkeit verglichen, um je nach den Symptomen der stomatognathen Dysfunktion eine Zuordnung zu ermöglichen. Zur Behandlung von Schmerzen, die vom Kiefergelenk ausgehen, werden in erster Linie Nicht-Opioid-Analgetika eingesetzt. Zur Behandlung von der Muskulatur ausgehende Schmerzen werden zentrale Muskelrelaxantien verwendet. Von den Nicht-Opioid-Analgetika finden Paracetamol, Metamizol, NSAR (Nicht-steroidale Antirheumatika) wie Diclofenac oder Ibuprofen, sowie selektive COX-2-Inhibitoren, systemisch für die Dauer von etwa 2 Wochen gegeben, Anwendung. Bei Arthralgien können NSAR auch topisch appliziert werden. Für Opioide gibt es keine Empfehlung. Zur Akuttherapie werden oftmals aufgrund der häufigen muskulären Beteiligung zentrale Muskelrelaxantien (z.B. Tizanidin) verabreicht. Auch das Benzodiazepin Tetrazepam, das ebenso zur Muskelrelaxation eingesetzt wird, kann kurzzeitig zur Therapie verwendet werden. Als neuer Therapieansatz wird Botulinumtoxin A beschrieben und dessen Wirksamkeit bezüglich der Therapie der stomatognathen Dysfunktion dargestellt. Aufgrund der vorhandenen Literaturdaten ist die Anwendung von NSAR und Muskelrelaxantien empfehlenswert. Alle anderen Therapieansätze sind nur bei Versagen der Erstlinientherapie vertretbar.

© Med Uni GrazImprint