Gewählte Publikation:
Wegscheider, T.
Retrospektive Analyse von anästhesierelevanten Risikofaktoren in der interventionellen Neuroradiologie
[ Diplomarbeit ] Medical University of Graz; 2012. pp. 79
[OPEN ACCESS]
FullText
- Autor*innen der Med Uni Graz:
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Wegscheider Thomas
- Betreuer*innen:
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Argüelles Delgado Placido Modesto
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Schwarz Gerhard
- Altmetrics:
- Abstract:
- Hintergrund: Neuroradiologische Interventionen werden aus unterschiedlichen Gründen in den letzten Jahren zunehmend anästhesiologisch begleitet. Ihr Einsatz an immer älter werdenden und dadurch oft multimorbiden Patienten erfordert eine genaue Planung des Anästhesieverfahrens. Dafür sind Informationen über das Vor- und Begleiterkrankungsprofil der betroffenen Patienten von entscheidender Bedeutung. Zum Zeitpunkt der Literaturrecherche gab es keine wissenschaftliche Untersuchung, die auf Grundlage eines ausreichend großen Patientenkollektivs in der Lage war, eine Aussage über das Vor- und Begleiterkrankungsprofil von Patienten, welche sich einer neuroradiologischen Intervention unterziehen müssen, zu treffen.
Material und Methoden: Es wurde eine retrospektive Analyse mit Datenmaterial im Kontext mit 900 anästhesiologisch begleiteten neuroradiologischen Interventionen durchgeführt. Neben demographischen Parametern wurden dabei indikationsbezogene, eingriffsbezogene, anästhesiebezogene und anamnesebezogene Parameter erhoben.
Sämtliche in die Untersuchung eingeschlossenen Parameter wurden in einer Microsoft®Access® - Datenbank gesammelt und einer deskriptiven statistischen Analyse unterzogen.
Ergebnisse: Anhand der im KIS dokumentierten Patientengeschichten sowie der periinterventionell erhobenen Patientendaten, konnten an einem Kollektiv von 900 anästhesiologisch begleiteten neuroradiologischen Interventionen, 111600 Einzeldaten in Bezug auf das Vor- und Begleiterkrankungsprofil der betroffenen Patienten erhoben werden. Es wurden als Hauptindikationen zerebrale Aneurysmen (n=264), zerebrale arteriovenöse Malformationen und zerebrale arteriovenöse Fisteln (n=162), zerebrale Stenosen (n=335), sowie zerebrale Thrombosen (n=34) in vier Diagnosegruppen zusammengefasst. Andere als diese Diagnosen wurden in einer fünften Diagnosegruppe (¿andere Diagnosen¿) subsumiert. Für die einzelnen Krankheitsbilder ließen sich unterschiedliche, Vor-und Begeiterkrankungsprofile erstellen. Dabei konnten auch geschlechterspezifische Unterschiede herausgearbeitet werden.
Schlussfolgerung: Die hier dargestellten Ergebnisse hinsichtlich des Vor- und Begleiterkrankungsprofils können potenziell Grundlagen zu Aussagen über Zusammenhänge zwischen essenziellen Vorbefunden und dem postinterventionellen Outcome bei anästhesiologisch begleiteten neuroradiologischen Interventionen liefern. Der breit erhobene Datenpool eröffnet Perspektiven für weitere Untersuchungen zur anästhesiologischen Planung, periinterventionellen Patientensicherheit sowie Risikomanagement ex ante und nicht zuletzt auch für die wirtschaftliche Ressourcennutzung.