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Winter, R.
Die paraaortale Lymphadenketomie des operablen Zervixkarzinoms
[ Diplomarbeit ] Medical University of Graz; 2012. pp. 63
[OPEN ACCESS]
FullText
- Authors Med Uni Graz:
- Advisor:
-
Bader Arnim
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- Abstract:
- Bis zum heutigen Tage stellt die optimale Therapie des lymphogen metastasierten Zervixkarzinoms (ZK) eine Herausforderung dar. Der Goldstandart in der Therapie des fortgeschrittenen ZK ist die Radiochemotherapie (RCT). Ihr therapeutischer Effekt bei paraaortalen Lymphknotenmetastasen (PALK META) ist jedoch fraglich.
Aus diesem Grund haben wir eine retrospektive Analyse der Datenbank der Frauenklinik der Universität Graz (UFK Graz) über den Zeitraum von 1985-2008 durchgeführt. Hundertneunzehn Patientinnen mit einem ZK der FIGO-Stadien Ib bis IIIb, bei welchen eine systematische pelvine (PLA) und paraaortale Lymphadenektomie (PALA) vollzogen wurde, konnten eingeschlossen werden und in Bezug auf 5-Jahres Gesamtüberleben, rezidivfreies Überleben, Rezidivrate und Rezidivlokalisation hin untersucht werden. Das mediane Follow-up lag bei 7,9 Jahren.
Bei 81 Patientinnen (68%) konnten Lymphknotenmetastasen (LK META) nachgewiesen werden.
Von den 119 Fällen waren 38 (32%) nodal negativ (N0), 2 (2%) hatten parametran positive LK, 57 (48%) waren pelvin positiv und 22 (18%) paraaortal positiv. Alle Patientinnen, bis auf eine, mit PALK META hatten auch Metastasen in den pelvinen LK.
Die Rezidivrate betrug für N0 22,2%; für Patientinnen mit pelvinen Metastasen (PEL META) 39,7% und für PALK META 74,6%.
Die Rezidive zeigten sich bei 31 Patientinnnen (26%) im Becken, bei 9 (7%) disseminiert in verschiedenen Organen, bei weiteren 9 (8%) in singulären Organen lokalisiert und 70 der 119 Patientinnen (59%) überlebten ohne Rezidive.
Unter 22 Fällen mit PALK META traten alle 15 Rezidive innerhalb der ersten 4 Jahre post operationem (post OP) auf. Bei 34 Patientinnen die keine PALK META hatten, traten 3 Rezidive nach 5 Jahren post OP auf. Ein Rezidiv trat im 6. Jahr, 1 Rezidiv im 7. Jahr und ein Rezidiv im 14. Jahr nach der Erstbehandlung auf.
Adjuvant sind 86 Patientinnen (72%) therapiert worden.
Patientinnen ohne LK META (N0), mit PEL META und PALK META hatten ein 5-Jahres-Gesammtüberleben (5-yr OS) von 80,4%; 63%; 52,4%.
Das Rezidivfreie Überleben nach 5 Jahren (5-yr DFS) lag bei 77,8%; 60,3%; 25,4%.
Die paraaortale Lymphadenektomie (PALA) scheint einen kurativen und lebensverlängernden Effekt speziell beim nodal positiven ZK zu haben.
Sie könnte kombiniert mit einer radikalen Hysterektomie nach Wertheim mit einer anschließenden adjuvanten Therapie oder einer totale mesometriale Resektion des Uterus (TMMR), die Therapie der Wahl beim paraaortal metastasierten ZK sein.