Gewählte Publikation:
Rappold, M.
Haltbarkeit von Hüft- und Knieprothesen Länderspezifische Unterschiede
[ Masterarbeit ] Medical University of Graz; 2012. pp. 45
[OPEN ACCESS]
FullText
- Autor*innen der Med Uni Graz:
- Betreuer*innen:
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Pabinger Christoph
- Altmetrics:
- Abstract:
- Hintergrund: Über den Trend steigender Gelenkimplantationen wird häufig kritisch berichtet. Neben den Primäroperationen steigen auch die Revisionszahlen von Prothesen. Um diese Zahlen näher zu analysieren, bedarf es einer Bewertung implantat-, einrichtungs- und patientenspezifischer Faktoren. Diese Informationen stehen bisher weder dem Arzt, noch dem Patienten in übersichtlicher Form zur Verfügung.
Ziel: Untersucht werden die Haltbarkeit von Hüft- und Knieprothesen, sowie deren länderspezifischen Unterschiede. Ziel ist es herauszufinden, wie die Haltbarkeit von Hüft- und Knieprothesen in klinischen Studien und in den Registern ist, ob Qualitätsunterschiede zwischen Ländern zu verzeichnen und Referenzländer her-anzuziehen sind und wie eine Optimierung des Implantationsverhaltens in Ge-sundheitssystemen erreicht werden kann.
Methoden: Die Ergebnisse des von der Europäischen Orthopäden Vereinigung (EFORT) gegründeten EU-Projektes EUPHORIC und dessen Nachfolgeprojektes QoLA geben einen Überblick über die bisherige Datenlage. Informationsquelle ist auch die Homepage des Europäischen Prothesenregisters (EAR). Zu spezifischen Fragestellungen erfolgte eine Literaturrecherche in den Datenbanken von PubMed und Medline.
Ergebnisse: Die Daten- und Informationslage ist sehr heterogen. Nur ein Bruchteil der Implantatliteratur (6%) gilt als nützlich in der Bewertung von Produkten. Klinische Studien weichen von Registerdaten oft ab und enthalten generell niedrigere Revisionszahlen, als Registeraufzeichnungen. Bei Registern sind große Qua-litätsunterschiede zum Vorschein gekommen und die Implantations- und Revisi-onszahlen einzelner Länder sind sehr heterogen.
Schlussfolgerung: Durch umfassendere, detailliertere Datensätze erlangt man mehr Transparenz, bessere Vergleichbarkeit und raschere Reaktionsmöglichkeit bei etwaigen Qualitätsmängeln. Für einzelne Gesundheitssysteme bedeutet der wachsende Bedarf an Prothesenoperationen ein Umdenken im Umgang und der Dokumentation, sowie der Organisation des endoprothetischen Bereiches und geht mit einem Umdenken schon auf Ebene des Gesundheitsmanagements einher.