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Lichtenwagner, S.
Objektive und subjektive Stimmaffektion bei Patientinnen mit polycystischem Ovarialsyndrom (PCOS)
[ Diplomarbeit ] Medical University of Graz; 2012. pp. 69 [OPEN ACCESS]
FullText

 

Authors Med Uni Graz:
Advisor:
Gerstenberger Claus
Gugatschka Markus
Altmetrics:

Abstract:
Einleitung: Das PCOS (Polycystic ovary syndrome) stellt mit einer Prävalenz von 5-10 % eine der häufigsten endokrinologischen Erkrankungen von Frauen im gebährfähigen Alter dar. Die Diagnose wird anhand der Rotterdam-Kriterien gestellt. Neben Infertilität, Zyklusstörungen, Hirsutismus und Akne besteht auch ein hohes Risiko, eine gestörte Glucosetoleranz beziehungsweise ein metabolisches Syndrom zu entwickeln. Wenig erforscht ist jedoch, welchen Einfluss der Hyperandrogenismus auf die weibliche Stimme ausübt. Ziel dieser Arbeit ist es, objektive und subjektive Veränderungen der Stimme bei Frauen mit PCOS, verglichen mit stimmgesunden Normalsprecherinnen nachzuweisen. Studiendesign: Es handelt sich um eine klinische Fall-Kontrollstudie. Methoden: In dieser Arbeit wurden 24 Patientinnen mit PCOS hinsichtlich subjektiver und objektiver Veränderungen der Stimme untersucht. Die Diagnosestellung des PCOS erfolgte nach den Rotterdam-Kriterien bei Vorhandensein von mindestens zwei der folgenden Symptome: Anovulation/Amenorrhoe, Hyperandrogenämie oder polycystische Ovarien im Ultraschall. Als Kontroll-Kollektiv dienten 14 stimmgesunde Frauen im gebährfähigen Alter. Bei allen Studienteilnehmerinnen wurde ein kompletter Hormonstatus erhoben. Die Stimmuntersuchungen umfassten eine Videostroboskopie, einen Stimmstatus und die subjektive Beurteilung der Stimme mittels einer deutschen Ausgabe des international verbreiteten Voice-Handicap-Index-Fragebogens (VHI). Eine Zielgröße stellte die mittlere Sprechstimmlage (MSL) in Hertz (Hz) dar. Des Weiteren wurden mit der elektroakustischen Analyse Jitter, Shimmer, Noise to Harmonics Ratio (NHR) und Soft Phonation Index (SPI) ermittelt. Ergebnisse: Es konnte bei Patientinnen mit PCOS ein Trend zu tieferen mittleren Sprechstimmlagen (201 Hz im Fall-Kollektiv, 210 Hz in der Kontroll-Gruppe) festgestellt werden, dieser war jedoch statistisch nicht signifikant (p = 0.09). Bei den restlichen objektiven Stimmparametern wie Jitter (p = 0.9), Shimmer (p = 0.9), NHR (p = 0.7) und SPI (p = 0.8) wurden ebenfalls keine signifikanten Unterschiede gefunden. Ebenso verhielt es sich bei den mittels VHI-Fragebogen erhobenen subjektiven Parametern. Diese zeigten weder im Gesamtergebnis noch in einer der Subkategorien signifikante Unterschiede zwischen Fall- und Kontroll-Gruppe. Unsere Ergebisse legen nahe, dass die im Rahmen des PCOS erhöhten Serumandrogene bei Normalsprecherinnen subjektiv sowie objektiv keinen relevanten Einfluss auf die Stimme ausüben.

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