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Leitner, J.
PLÖTZLICHER SÄUGLINGSTOD (SIDS) IN ÖSTERREICH
Ein Vergleich der Präventionsprogramme in den einzelnen Bundesländern
[ Diplomarbeit ] Graz Medical University; 2012. pp. 133
[OPEN ACCESS]
FullText
- Authors Med Uni Graz:
- Advisor:
-
Kerbl Reinhold
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- Abstract:
- Fragestellung: Die Sterblichkeit aufgrund des plötzlichen Säuglingstodes konnte in den letzten Jahrzehnten durch eine Vielzahl an Präventionsmaßnahmen deutlich reduziert werden. Dennoch stellt SIDS noch immer eine der häufigsten Ursachen für Todesfälle in der Post-Neonatalphase in Österreich dar.
Da es bis heute kein bundesweit einheitliches Präventionsprogramm in Österreich gibt, stellt sich die Frage, welche Schritte in den jeweiligen Bundesländern konkret getroffen werden. Außerdem sollen die vorbeugenden Maßnahmen in Relation zur Prävalenz des plötzlichen Säuglingstodes gesetzt werden, um Rückschlüsse auf deren Effizienz ziehen zu können.
Methoden: Um einen Einblick in die derzeitigen Präventionsprogramme zu erhalten, erfolgte eine Kontaktaufnahme per E-Mail oder Telefonat mit den zuständigen Stellen. Dabei wurden die Ansprechpartner über Maßnahmen zur Reduktion des SIDS befragt.
Außerdem konnten über die Homepage der Statistik Austria aktuelle Daten zur Prävalenz des plötzlichen Säuglingstodes bezogen werden.
Ergebnisse: Die Primärprävention mittels Aufklärung über Risikofaktoren und geeignete Verhaltensmaßnahmen im Umgang mit Säuglingen wird in allen Bundesländern durchgeführt, wobei auch überall auf ähnliche Aspekte hingewiesen wird. Die Übermittlung dieser Informationen an die Bevölkerung variiert jedoch sehr stark. So werden etwa in den meisten Bundesländern alle Eltern informiert, während in anderen die Information nur an Eltern, deren Kind ein erhöhtes SIDS-Risiko aufweist, erfolgt.
Doch wie werden Säuglinge mit erhöhtem Risiko erkannt? Dazu wird in den Bundesländern Steiermark, Salzburg, Tirol und Vorarlberg ein Risikofragebogen verwendet. In anderen Bundesländern wird dies jedoch aufgrund mangelnder Sensitivität und Spezifität abgelehnt.
Für zwei weitere Faktoren in der Prävention des plötzlichen Säuglingstodes, die Untersuchung im Schlaflabor und das Heimmonitoring, gibt es keine hohe Evidenz in Bezug auf ihre Wirksamkeit als Präventionsmaßnahme. Daher werden diese beiden Maßnahmen generell nur noch selten und bei klaren Indikationen angewandt.
Auch die Schulungen in Reanimationsmaßnahmen betreffend gibt es Unterschiede zwischen den einzelnen Ländern.
Schlussfolgerungen: Hinsichtlich der Präventionsmaßnahmen in Österreich gibt es nicht nur gravierende Unterschiede zwischen den einzelnen Bundesländern. Auch innerhalb der Länder variieren die Programme zum Teil von Krankenhaus zu Krankenhaus. Dies erschwert eine Analyse bezüglich der Effizienz massiv.