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Gewählte Publikation:

Vajda, C.
Prüfungsstress, Somatisierung und Lebensqualität im Zuge des Auswahlverfahrens an der Medizinischen Universität Graz
[ Diplomarbeit ] Graz Medical University; 2012. pp. 56 [OPEN ACCESS]
FullText

 

Autor*innen der Med Uni Graz:
Vajda Christian
Betreuer*innen:
Fazekas Christian
Haas Josef
Altmetrics:

Abstract:
EINLEITUNG: Seit 2005 findet ein jährliches Auswahlverfahren für zukünftige Studierende der Human- bzw. Zahnmedizin an der Medizinischen Universität Graz statt. Wenngleich oftmals Erhebungen bezüglich der Vorbildung und in Relation dazu dem Abschneiden bei diesem Auswahltest erhoben wurden, kam es bislang nicht zur Ermittlung der psychischen Belastung, der Lebensqualität und einer möglichen Somatisierung im Zuge des Prüfungsstresses. MATERIAL UND METHODEN: In dieser Diplomarbeit wurde eine deskriptive Datenanalyse von 44 TeilnehmerInnen (25 weibliche, 19 männliche) während des Auswahlverfahrens im Jahr 2010 durchgeführt. An drei Zeitpunkten (3 Wochen vor, innerhalb zweier Tag vor und drei Wochen nach dem Auswahlverfahren) wurden die folgenden psychometrischen Variablen erhoben: SOMS-7, zur Messung des Grades an Somatisierung, HADS-D, zur Erhebung von Symptomen von Angst und Depressivität als auch der WHOQOL-BREF als Maß für die Lebensqualität. Eine dichotome Ergebnisdarstellung wurde anhand des Erfolges beim Auswahlverfahren und in Abhängigkeit vom Geschlecht vorgenommen. ERGEBNISSE: Es zeigte sich eine deutliche Besserung der Werte (niedrigere Somatisierung, verminderte Angst und Depressivität, erhöhte Lebensqualität) nach Bekanntgabe der Ergebnisse. Besonders auffällig war der Unterschied derjenigen, die das Auswahlverfahren positiv abgeschlossen hatten, im Vergleich zu jenen die keinen Platz erhielten. Die nicht erfolgreichen TeilnehmerInnen zeigten zu allen Zeitpunkten höhere Werte an Somatisierung, Angst und Depression (SOMS-7, HADS-D) bzw. hatten eine verminderte Lebensqualität (WHOQOL-BREF) als die Erfolgreichen. Ebenso wiesen die Teilnehmerinnen im Vergleich zu den Teilnehmern eine durchwegs höhere Belastung auf. SCHLUSSFOLGERUNG: Die Ergebnisse lassen vermuten, dass Zusammen-hänge zwischen Somatisierungssymptomen und dem Abschneiden beim Auswahlverfahren bestehen. Die höhere Belastung über alle drei Zeitpunkte könnte auch zum schlechteren Abschneiden der Teilnehmerinnen beitragen. Somatisierung könnte demnach ein Surrogatmarker für Stress und der Grad an Belastung ein Prädiktor für den Erfolg sein. Weitere statistische Analysen und weitere Untersuchung sind zur Klärung dieser Annahmen notwendig.

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