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Gewählte Publikation:

Hochfellner, M.
Standards und Leitlinien in der Zahnheilkunde Wann stellen sie ein Risiko für den Patienten dar
[ Diplomarbeit ] Graz Medical University; 2012. pp. 86 [OPEN ACCESS]
FullText

 

Autor*innen der Med Uni Graz:
Betreuer*innen:
Kröll Wolfgang
Altmetrics:

Abstract:
Während Standards den aktuellen medizinischen Wissensstand unter Berücksichtigung praktischer Erfahrung wiedergeben sind Leitlinien Entscheidungs- und Orientierungshilfen, die die optimale Behandlung des Patienten fördern und die Versorgungsqualität verbessern sollen. Zielsetzung: Ziel dieser Diplomarbeit ist es mittels Literaturrecherche zu erarbeiten wie man qualitativ hochwertige Leitlinien findet, wem sie dienen und ob sie wirklich die Qualität der Behandlung verbessern. Weiters wird die Leitlinie für die operative Weisheitszahnentfernung beschrieben, da dieser Eingriff in der zahnmedizinischen Praxis häufig durchgeführt wird und immer wieder mit Komplikationen verbunden ist. Grundlagen: Leitlinien dienen sowohl dem Arzt als auch den Patienten als Entscheidungsgrundlage und können darüber hinaus denselben in Form einer Informationsbroschüre zugänglich gemacht werden. Zur besseren Einschätzung der qualitativen Wertigkeit werden Leitlinien unterschiedlichen Entwicklungsstufen (1 bis 3) zugeordnet, wobei 3 die hochwertigste Stufe darstellt. Über Fachzeitschriften, Qualitätszirkel, Fortbildungen sowie Homepages von Fachgesellschaften sind Leitlinien gut zugänglich. In der Zahnheilkunde bietet zum Beispiel die Leitlinie zur operativen Entfernung von Weisheitszähnen durch die Angabe der Evidenz und des Empfehlungsgrades eine wichtige Entscheidungshilfe. Die Aufklärung und deren Dokumentation sowie ein gut funktionierendes Qualitäts-, Risiko- und Fehlermanagement tragen zu einer guten klinischen Praxis bei und bieten letztendlich dem Patienten eine optimale Versorgung. Konklusion: Qualitativ hochwertige Leitlinien, die regelmäßig überarbeitet werden und an regionale Gegebenheiten angepasst werden tragen zu einer Verbesserung der Versorgungsqualität bei und stellen in der Regel kein Risiko für den Patienten dar. Ein Risiko hinsichtlich der Leitlinienanwendung besteht für den Patienten nur, wenn nicht mehr auf individuelle anatomische Gegebenheiten, Bedürfnisse und den Gesundheitszustand jedes einzelnen Patienten eingegangen wird.

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