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Verheyen, N.
Validierung von transthorakalem Ultraschall (LUS) zur Detektion von mit rheumatoider Arthritis assoziierten, interstitiellen Lungenerkrankungen (RA-ILD)
[ Diplomarbeit ] Graz Medical University; 2012. pp. 63 [OPEN ACCESS]
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Authors Med Uni Graz:
Verheyen Nicolas Dominik
Advisor:
Graninger Winfried
Moazedi-Fürst Florentine
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Abstract:
Mit rheumatoider Arthritis (RA) assoziierte, interstitielle Lungenerkrankungen (RA-ILD) haben eine Prävalenz von ca. 7% und je nach histophatologischem Subtyp eine  Überlebensrate von 3,9 bis 17 Jahren. Sie tragen somit  zur erhöhten Mortalität von RA gegenüber der Normalbevölkerung bei. Die Pathophysiologie der Lungenbeteiligung ist nicht ausreichend erforscht und es gibt keine Medikamente, welche bewiesenermaßen die Mortalität signifikant senken. Mittels eines Screenings von RA-PatientInnen könnte die Wirksamkeit von Medikamenten im frühen Stadium der Krankheit und ihre Pathophysiologie besser erforscht werden. Mit der  hoch auflösenden Computer Tomographie (HRCT) der Lunge und der Lungenbiopsie stehen diagnostische Methoden  zur Verfügung, die aufgrund ihrer Risiken und hohen Kosten als Screening- Werkzeuge inadäquat sind. Als risikofreie und kostengünstige Alternative kommt der Ultraschall der Lunge (LUS) in Frage. LUS wurde bereits bei pulmonaler Fibrose im Kontext anderer Erkrankungen, z.B. systemische Sklerose, validiert. Es fehlen allerdings größere Studien, die LUS im Hinblick auf RA-ILD untersuchen. Unser Ziel war es zu zeigen, dass LUS eine mit HRCT vergleichbare Aussagekraft zur frühen Diagnose einer ILD bei pulmologisch unauffälligen RA Patienten hat. Hierfür unterzogen wir 64 RA-PatientInnen und 40 gesunde Freiwillige, die keine klinischen Zeichen oder Symptome einer RA-ILD hatten, einer LUS-Untersuchung. Wir beurteilten die LUS-Bilder nach fünf, von uns auf der Basis anderer Studienergebnisse definierten Kriterien. Waren zwei Kriterien positiv, wurde die Diagnose LUS positiv (LUS+) gestellt. Die fünf Kriterien waren: Pleura-Dicke > 2,8mm, pleurale Noduli, B-Linien, negatives Lungengleiten und unterbrochene Pleuralinie, jeweils in > 2 Schnittbildern. Im Anschluss wurden die LUS Befunde aller 64 PatientInnen mit HRCT Befunden verglichen. 18/64 RA-PatientInnen waren LUS+. 16/18 der LUS+ zeigten im HRCT Zeichen von RA-ILD. Eine einzige  LUS+ RA-Patientin zeigte im HRCT Zeichen von RA-ILD. Somit hatte LUS, beurteilt nach unseren fünf LUS-Kriterien, eine Sensitivität von 94,1%,eine Spezifität von 95,7%, einen positiven, prädiktiven Wert von 88,9% und einen negativen, prädiktiven Wert von 97,8% (p<0,001). In unserer Studie erschien LUS geeignet als Screening Werkzeug für RA-ILD.

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