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Gewählte Publikation:

Viertler, E.
COMPUTER GESTÜTZTE SIMULATION DER TRANSILIOSAKRALEN VERSCHRAUBUNG
[ Diplomarbeit ] Graz Medical University; 2012. pp. 86 [OPEN ACCESS]
FullText

 

Autor*innen der Med Uni Graz:
Betreuer*innen:
Krassnig Renate
Pichler Wolfgang
Altmetrics:

Abstract:
Die operative Versorgung dorsal instabiler Beckenringfrakturen durch transiliosakral verlaufende Schrauben ist bis dato weder in der Praxis stark verbreitet noch in der Literatur nennenswert beschrieben. Diverse Studien belegen den Vorteil gegenüber der herkömmlichen Behandlungsmethode mit Iliosakralstäben. Letztere bringen wegen einer weniger suffizienten Stabilisierung im Bruchbereich häufig nicht den gewünschten Langzeiterfolg. Ein großer Nachteil dieser neueren Art der Frakturversorgung ist jedoch, dass der heikle Engstellenbereich an den Austrittsstellen der Sakralnerven zweimal passiert werden muss. Für eine sichere Positionierung der Schrauben ohne Schädigung nervaler Strukturen ist deshalb die Kenntnis über die Abstände zu den Engstellen von Bedeutung. Ziel dieser Diplomarbeit war die Bestimmung der optimalen intraossären Schraubenlage für die ersten zwei Sakralsegmente. Dabei interessierte einerseits die Distanz von der Schraubeneintrittsstelle in die Darmbeinschaufel bis zur engsten Stelle der Sakralforamina (auf zwei Arten gemessen) und andererseits die Höhe und Breite in diesem Engstellenbereich. Zur Beantwortung der beiden Fragestellungen wurde retrospektiv eine computergestütze Vermessung der Iliosakralgelenksregion anhand von CT- Bildern von 50 Polytrauma- Patientinnen und -Patienten durchgeführt, unter Berücksichtigung eventueller geschlechterspezifischer Unterschiede. Die Engstelle im ersten Sakralsegment wurde durchschnittlich nach 62,75 mm (Eintrittsstelle- Engstelle ventral) bzw. nach 63,31 mm (Eintrittsstelle- Engstelle caudal) erreicht. Im zweiten Sakralsegment betrug die Distanz zu den Neuroforamina 50,61 mm bzw. 51,54 mm. Für S1 wurde eine durchschnittliche Höhe von 25,88 mm und eine mittlere Breite von 25,49 mm gemessen. In S2 betrug die ermittelte Durchschnittshöhe 17,54 mm und die Durchschittsbreite 17,61 mm. Die statistische Auswertung der Messwerte zeigte keine signifikanten geschlechtsspezifischen Unterschiede. Die Ergebnisse dieser anatomischen Studie können bei der Durchführung der transiliosakralen Verschraubung hilfreich sein. Durch die Kenntnis der Distanzen zu den Neuroforamina können mögliche Perforationen verhindert werden.

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