Selected Publication:
Hiltz, U.
Dentale Sedierung - Midazolam vs Lachgas
[ Diplomarbeit ] Graz Medical University; 2012. pp. 60
[OPEN ACCESS]
FullText
- Authors Med Uni Graz:
- Advisor:
-
Donnerer Josef
-
Schuligoi Rufina
- Altmetrics:
- Abstract:
- Entgegen dem Wunschdenken vieler Zahnärzte zeigt ein Großteil der Bevölkerung Angst gegenüber zahnärztlichen Behandlungen. Diese Angst kann so groß sein, dass der Besuch beim Zahnarzt von manchen Patienten komplett verweigert wird. Dieses Patientenklientel findet man meist nur im zahnärztlichen Notdienst. Bei Patienten, die jedoch eine leichte bis moderate Angst gegenüber dem Zahnarzt empfinden, können eine Reihe von Pharmaka verwendet werden, die es dem Patienten ermöglichen, eine zahnärztliche Behandlung zu überstehen. Anhand einer Literaturrecherche wurde das bisher bekannte Wissen über Midazolam und Lachgas in der Zahnheilkunde gesammelt.
Man unterscheidet zwei wesentliche Methoden zur Sedierung in der Zahnheilkunde. Titrierbare Verfahren und nicht titirierbare Verfahren. Zu den titrierbaren Methoden zählt die Lachgassedierung und zu den nicht titrierbaren Verfahren die orale Gabe von Midazolam.
Lachgas ist eines der am häufigsten verwendeten und am wenigsten toxischen Anästhetika in der Zahnmedizin. Die Wirkung ist stark analgetisch, aber nur verhältnismäßig schwach narkotisch und nicht muskelrelaxierend. Weiters ruft Lachgas keine anterograde Amnesie hervor. Der große Vorteil in der Anwendung von Lachgas liegt in dessen Titrierbarkeit. Weiters ist das rasche An- und Abfluten ein Vorteil dieser Methode. Je nach Bedarf können dem Patienten Dosen von 30 - 70 Volumsprozent verabreicht werden.
Ein nicht titrierbares Verfahren bedeutet, dass eine einmal verabreichte Dosis nicht mehr beeinflussbar ist, und somit das Stadium der Sedierung nicht mehr verändert werden kann. Midazolam wirkt abhängig von der Dosis anxiolytisch, sedativ/hypnotisch, myotonolytisch, anterograd amnestisch und antikonvulsiv. Die Vorteile von Midazolam liegen vor allem in der Behandlung von Kindern, da das Pharmakon oral mit Sirup gemischt verabreicht wird, und keine Beatmungsmaske notwendig ist. In der Literatur werden Dosierungen von 0,5 mg/kg bis 1 mg/kg bei Kindern und bei Erwachsenen von 7,5 mg bis zu 15 mg Gesamtdosis beschrieben.
Es sollte im Rahmen der dentalen Sedierung immer an das Individuum gedacht werden. Die Methodenwahl und die Dosierungen sind daher abhängig vom Alter des Patienten, von der Grunderkrankung, die der Patient möglicherweise hat und von der Kooperationsbereitschaft.