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Gruber, A.
Osteosynthetische Rekonstruktion mit Titanplatten bei komplizierter Sternumdehiszenz nach herzchirurgischen Eingriffen.
Humanmedizin; [ Diplomarbeit/Master Thesis ] Graz Medical University; 2012. pp.99. [OPEN ACCESS]
FullText

 

Authors Med Uni Graz:
Advisor:
Knez Igor
Marsoner Katharina
Altmetrics:

Abstract:
Einführung: Eine sternale Dehiszenz nach einem herzchirurgischen Eingriff ist verbunden mit einer hohen Morbidität und Mortalität. Obwohl sie nur sehr selten auftritt, kann sie zu einer Mediastinitis führen und ist daher komplex zu behandeln. Normalerweise werden Patienten mit sternaler Instabilität durch eine erneute Verdrahtung versorgt. Die sternale Rekonstruktion mit Titanplatten ist eine neue Option mit vielversprechenden Ergebnissen. In dieser Studie wird der klinische Nutzen dieser Methode beurteilt. Methode: Es handelt sich um eine retrospektive Studie von 22 Pateinten, die den Nutzen von Synthes® Plattensystem darstellt. Sie wurde von März 2008 bis April 2012 durchgeführt. 8 Patienten wurden mit einem primären Verschluss (Gruppe 1) und 14 Patienten mit einem sekundären Verschluss (Gruppe 2) versorgt. Das System wurde bei Patienten mit zahlreichen Risikofaktoren (Fettleibigkeit, Diabetes mellitus, multiple Frakturen des Sternums) angewendet, von denen angenommen wurde, dass bei einer neuerlichen Verdrahtung Probleme auftreten würden. Weitere Patienten wurden mit Synthes® behandelt, da sie einen instabilen Thorax hatten und eine Reverdrahtung gescheitert war. 2 Patienten bekamen zusätzlich eine Muskellappen-Plastik um die Wunde zu verschließen. Die Daten wurden als Zahlen (%) und als Mittelwert ± SD angegeben. Für die statistische Analyse sind SPSS und Excel 2007 von Windows verwendet worden. Ergebnisse: Das Patientengut bestand aus 18 männlichen und 4 weiblichen Patienten. Der Mittelwert der herzchirurgischen OP-Zeit betrug 291.3 ± 101.5 (Gruppe 1) und 243.1 ± 71.3 (Gruppe 2). Bei dem sekundären Verschluss mit Synthes® betrug der Mittelwert der OP-Zeit 121.1 ± 42.5 (Gruppe2). Eine sternale Stabilität konnte bei 100% der Patienten erzielt werden. Bei einem Patienten musste eine akute Reoperation durchgeführt werden, um Blutungen zu stillen. Bei zwei weiteren Patienten mussten einzelne Titanplatten entfernt werden. Dabei handelte es sich bei einem dieser Patienten um den Verdacht eines infizierten Sternums. Der andere Patient klagte über anhaltende retrosternale Schmerzen. Die Mortalität betrug 0 %. Konklusion: Titanplatten stellen nach einer medianen Sternotomie eine brauchbare Methode dar, um eine Stabilisierung einer sternalen Dehiszenz zu erreichen. Das System ist einfach und komfortabel zu nutzen. Es handelt sich um eine sichere Anwendung mit wenigen Risiken. In Zukunft sind weitere Langzeitstudien mit einem größeren Patientenkollektiv erforderlich, um Indikationen, Komplikationen und Vorteile der sternalen Verplattung darzustellen.

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