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Selected Publication:

Forstner, H.
Prävalenz von Vorhofflimmern bei kardiologischen Patienten mit Risikofaktoren für Thromboembolie
[ Diplomarbeit ] Graz Medical University; 2012. pp. 80 [OPEN ACCESS]
FullText

 

Authors Med Uni Graz:
Advisor:
Heinzel Frank
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Abstract:
Die aktuellen ¿ESC Guidelines for the management of atrial fibrillation¿ führen den CHADS-VASc Score ein, um das Risiko für thromboembolische Ereignisse bei Patienten mit Vorhofflimmern (VHF) bemessen zu können. Der CHADS-VASc Score erweitert den bisherigen CHADS Score (cardiac failure, hypertension, age, diabetes, stroke) um die vormals ¿schwachen¿ Risikofaktoren Gefäßerkrankung, weibliches Geschlecht und Alter (65-74 Jahre). Patienten, welche einen CHADS-VASc Score ¿ 2 aufweisen, sollten einer oralen Antikoagulation zugeführt werden. Durch die Einführung der neuen ESC Guidelines bedarf es nun einer Reevaluierung des thromboembolischen Risikos. In einer retrospektiven Annäherung quantifizieren und stratifizieren wir die Veränderungen der thromboembolischen Risikobemessung, zusammen mit klinischen Parametern der Patienten unserer Kardiomyopathie-Ambulanz und der allgemeinen kardiologischen Ambulanz. In die Studie wurden 500 Patienten mit kompletten Datensätzen aufgenommen. Alter 63,1 ±14,3 (mean±st.dev.), 72,4% Männer, 60,4% mit chronischer Herzinsuffizienz. 32,4% (n=162) aller Patienten hatten Vorhofflimmern in der Vorgeschichte (CHADS_VASc 0: 14%, 1:23%, 2:27%, 3:28%, 4:31%, 5:41%, 6:59%, 7:53%, 8:50%). Patienten mit VHF litten häufiger an chronischer Niereninsuffizienz (43% vs. 23%). 78% der VHF-Patienten nahmen RAS-Hemmer, 88% Beta-Blocker. 83,3% (n=135) aller VHF-Patienten hatten im Vergleich zum CHADS-Score nun einen höheren CHADS-VASc-Score. In 67% dieser Patienten, führte die Koronare Herzkrankheit (KHK) zu einer Steigerung der Risikobemessung, in 48% das Alter und in 29% das weibliche Geschlecht. 69,7% der Patienten mit VHF und CHADS=1 hatten einen CHADS-VASc Score ¿2. In der Subgruppe der Patienten mit VHF, deren Risikoscore von 1 (CHADS) auf ¿2 (CHADS_VASc) stieg, hatten 26 % keine orale Antikoagulation (OAK). Zusammenfassend ergibt sich aus der Neubemessung des thromboembolischen Risikos laut CHADS_VASc ein erhöhter Risikoscore für die Mehrheit der kardiologischen Patienten. Demzufolge wird ein großer Teil der Patienten mit CHADS=1 einer Reevaluierung der OAK bedürfen. Bei unseren Patienten war die KHK der häufigste neue Risikofaktor. Chronisches Nierenversagen war mit einer erhöhten VHF-Prävalenz assoziiert.

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