Gewählte Publikation:
Wimmer, J.
Diabetes mellitus Typ 1 bei Kindern und Jugendlichen und dessen Spätfolgen
[ Diplomarbeit ] Graz Medical University; 2012. pp. 64
[OPEN ACCESS]
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- Autor*innen der Med Uni Graz:
- Betreuer*innen:
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Gallistl Siegfried
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- Der Diabetes mellitus Typ- 1 entsteht durch Zerstörung der ß- Zellen der Langerhansschen Inseln der Bauchspeicheldrüse. Er wird auch als insulinabhängiger Diabetes mellitus bezeichnet. Bei dieser Form des Diabetes werden durch autoimmunologische Prozesse die insulinproduzierenden Betazellen der Bauchspeicheldrüse zerstört, wobei es zu einem relativen, später totalem Insulinmangel kommt. Der Diabetes mellitus Typ- 1 ist die häufigste Diabetesform in der Kindheit und Jugend. Er kann sich aber auch in jedem Lebensalter manifestieren. Ca. 5 ¿ 10 % aller Diabetes PatientInnen sind Diabetes mellitus Typ- 1 Fälle. Die Entzündungsursache der Langerhansschen Inseln ist bisher nicht vollständig geklärt. Sicher ist, dass Genetik, Ernährung und Infektionen bei autoimmunologischen Prozessen eine entscheidende Rolle spielen.
Die diabetischen Folgeerkrankungen und hier im Besonderen die diabetischen Spätkomplikationen sind entscheidend für die Prognose der an Diabetes erkrankten Kinder und Jugendlichen. Die Makroangiopathie ist die Erkrankung der großen arteriellen Gefäße. Die Mikroangiopathie als vaskuläre Erkrankung kleiner Gefäße manifestiert sich am Auge als Retinopathie, an der Niere als Nephropathie und am Nervensystem als Neuropathie. Die diabetische Mikroangiopathie entwickelt sich langsam, wobei dysfunktionale Organschäden nach 10 bis 15- jähriger Diabetesdauer in Erscheinung treten. Die Makroangiopathie, die Atherosklerose der großen Gefäße, beginnt bereits in der Kindheit. Begleitende Risikofaktoren wie Hypertonie und Hyerlipidämie beschleunigen den Prozess und müssen bei der Behandlung berücksichtigt werden. Entscheidend ist, dass schon zu Beginn der Behandlung und der Betreuung eine qualitativ hochwertige Diabetes Einstellung erreicht werden muss, was einerseits für das psychische und physische Wohlbefinden und die somatische Entwicklung der PatientInnen entscheidend ist, andererseits aber bereits die optimale Präventionen der diabetischen Folgeerkrankungen und Spätkomplikationen darstellt. Das heißt Prävention und Behandlung der diabetischen Folgeerkrankungen beginnen in der Kindheit mit der Manifestation des Diabetes.