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Gewählte Publikation:

Gabel, E.
Phonologische Analyse von sprachunauffälligen Vorschulkindern.
[ Diplomarbeit/Master Thesis ] Graz University; 2012. pp.81.

 

Autor*innen der Med Uni Graz:
Betreuer*innen:
Marschik Peter
Altmetrics:

Abstract:
Spracherwerb ist ein dynamischer und kreativer Prozess, der dem Kind erlaubt, sich Sprache kontinuierlich und auf eigene Art und Weise anzueignen. Die Fähigkeit Geschichten zu erzählen basiert auf komplexer kognitiver, sozialer und sprachlicher Entwicklung. Zu Beginn dieser Arbeit werden grundlegende Aspekte der Sprachentwicklung erläutert. Anschließend wird ein Überblick über den Spracherwerbsverlauf drei- bis sechsjähriger Kinder auf phonetisch-phonologischer, lexikalischer, morphologischer, syntaktischer und semantischer Ebene gegeben. Den Hauptteil dieser Arbeit bildet die Analyse der phonologischen Auswertungen der vorliegenden Studie (Narratives in Communicative Development Inventories), in welcher zahlreiche zielsprachliche Abweichungen der Äußerungen beobachtet werden können. Bei genauerer Betrachtung fällt auf, dass einerseits entwicklungsbedingte Artikulations¬schwierigkeiten und andererseits dialektale bzw. umgangssprachliche Realisationen zu den Ergebnissen führen. In weiterer Folge wird untersucht, ob Unterschiede im dialektalen Sprachgebrauch von Mädchen und Buben erkennbar sind. Diesbezügliche Vergleiche schließen nur auf geringe geschlechtsspezifische Abweichungen, da Vorschulkinder noch nicht in der Lage sind, willkürlich zwischen den Sprachvarianten Dialekt, Standard und Umgangs¬sprache zu unterscheiden. Die beim Erzählen von Bilder-geschichten produzierten Artiku¬lationserleichterungen werden phonologisch transkribiert und anhand phonologischer Prozesse dargestellt und klassifiziert. Der Statistik zufolge sinkt die quantitative Anzahl der phonologischen Auf¬fällig¬keiten in den Äußerungen der Kinder mit zunehmendem Alter, sodass diese als entwicklungsbedingte Aussprachefehler und somit als „normal“ gewertet werden. Ziel dieser Studie ist das Aufzeigen narrativer Strukturen und Kompetenzen bei sprachunauffälligen Vorschulkindern, um diese gegebenenfalls mit sprachauffälligen Kindern vergleichen zu können.

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