Gewählte Publikation:
Poessl, S.
Veränderungen der Makuladicke und der Glaskörpergrenzschicht nach Mikroinzisions-Kataraktchirurgie
[ Diplomarbeit ] Medical University of Graz; 2012. pp. 72
[OPEN ACCESS]
FullText
- Autor*innen der Med Uni Graz:
- Betreuer*innen:
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Ivastinovic Domagoj
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Velikay-Parel Michaela
- Altmetrics:
- Abstract:
- ZIELSETZUNG: Das Ziel dieser Studie war es mittels optischer Kohärenztomographie (OCT) und Ultraschalluntersuchung die Makuladickenveränderungen in Abhängigkeit vom Glaskörperstatus nach Phakoemulsifikation zu evaluieren.
AUFBAU: Beim Studiendesign wurde ein prospektiver konsekutiver Ansatz gewählt.
METHODEN: PatientInnen, die sich zwischen Januar und Oktober 2010 an der Universitäts-Augenklinik Graz einer Kataraktentfernung unterzogen haben, wurden rekrutiert und präoperativ mittels OCT und Ultraschall untersucht. Als Einschlusskriterien galten hierbei keine vorausgegangene Operation am Auge, keine diabetische Retinopathie kein myoper Fundus, keine Uveitis, keine abgelaufenen Gefäßerkrankungen und kein Glaukom. Bei allen Operierten wurde eine Phakoemulsifikation mit intraokularer Linsenimplantation durchgeführt. Nach dem Eingriff wurden mit OCT und Ultraschall Verlaufskontrollen am ersten postoperativen Tag und nach einem und drei Monaten durchgeführt. Intraoperative Komplikationen und ein inkomplettes Follow-Up wurden als Ausschlusskriterien festgelegt.
ERGEBNISSE: 38 Augen von 37 PatientInnen konnten für die statistische Auswertung herangezogen werden. Das Alter betrug 71,3 ± 9,05 Jahre. 17 Personen (45,9 %) waren weiblich und 20 männlich (54,1 %). Präoperativ wurde bei 27 der eingeschlossenen Augen (71,1 %) eine hintere Glaskörperabhebung (HGA) gefunden. Die Makuladickenzunahme war im Initialstadium der HGA nach einem Monat mit 11,14 % (mittlere Foveadicke), 6,81 % (Makulavolumen) und 9,19 % (durchschnittliche Makuladicke) am bedeutendsten. Die Makuladickenzunahme im Stadium 2 betrug 3,93 % (mittlere Foveadicke), 5,26 % (Makulavolumen), und 4 % (durchschnittliche Makuladicke), im Stadium 4 4,88 % (mittlere Foveadicke), 3,44 % (Makulavolumen) und 3,46 % (durchschnittliche Makuladicke). Bei komplett anliegendem Glaskörper zeigte sich eine Makuladickenveränderung von -0,19% (mittlere Foveadicke), 1,47 % (Makulavolumen), und 1,53 % (durchschnittliche Makuladicke). 5 Personen (13,2 %) entwickelten ein zystoides Makulaödem (ZMÖ). Alle hatten eine HGA im Stadium 1 und Zysten waren ausschließlich im Bereich der vitreoretinalen Adhäsion sichtbar. Es zeigte sich ein linearer Zusammenhang zwischen der Operationsdauer und Makuladickenzunahme (r = 0,334, p = 0,04).
SCHLUSSFOLGERUNG: Die OCT erleichtert es, Makulaveränderungen nach einer Phakoemulsifikation sowie den Staus der hinteren Glaskörpergrenzschicht zu erfassen. Im postoperativen Verlauf kommt es zu einer Zunahme der Makuladicke, insbesondere nach einem Monat und v.a. wenn eine HGA im Stadium 1 vorliegt. Die vitreo-makuläre Adhäsion bei inkompletter Glaskörperabhebung dürfte das Entstehen eines ZMÖs nach einer Phakoemulsifikation begünstigen. Operationsdauer und Sehschärfe dürften in Zusammenhang mit der Makuladicke bzw. einem ZMÖ stehen.