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Gewählte Publikation:

Kobald, S.
Topische Schmerztherapie der Mucositis
[ Diplomarbeit ] Medical University of Graz; 2012. pp. [OPEN ACCESS]
FullText

 

Autor*innen der Med Uni Graz:
Betreuer*innen:
Bornemann-Cimenti Helmar
Sandner-Kiesling Andreas
Altmetrics:

Abstract:
Hintergrund: Die Schmerztherapie der Mucositis stellt im klinischen Alltag eine erhebliche Herausforderung für die behandelnden Ärzte dar. Häufig ist die Mucositis eine schwere dosislimitierende Nebenwirkung bei Chemo- und Strahlentherapie, sowie bei hämatologischen Stammzelltransplantationen. Der Schmerz, der von der Mucositis ausgeht, wird von den Patienten als das am meisten quälende Symptom der gesamten Therapie beschrieben. Nicht selten haben daher hochgradige Mucositisformen bei Tumorpatienten Therapieverschiebungen und abbrüche zur Folge und gefährden damit das kurative Therapieziel. Eine adäquate Mucositisprophylaxe und konsequente Schmerztherapie sollten oberste Priorität bei Patienten unter Tumortherapie haben. Ziel der topischen Schmerztherapie ist es am schmerzenden Ort selbst zu therapieren und so systemische Nebenwirkungen zu verringern. Methode: In einer systematischen Literaturrecherche wurde in der elektronischen Datenbank Pubmed im Zeitraum von 1990 bis Dezember 2011 nach geeigneten Artikeln zum Thema der topischen Schmerztherapie gesucht um einen systematischen Überblick über die derzeitigen Therapiemöglichkeiten zu geben. Ergebnisse: Für die topische Anwendung in der Schmerztherapie der Mucositis erscheinen Opioide, Ketamin, Capsaicin, Doxepin, Anästhetika wie Lidocain und Tetracain, Benzydamin und bestimmte Mundspülungen hilfreich. Nicht empfeh-lenswert scheint die topische Anwendung von Sucralfat, Chlorhexidin, GM-CSF und Misoprostol. Diskussion: Die gängigen Therapieempfehlungen zur topischen Behandlung der Mucositis wurden teilweise unzureichend in randomisiert-kontrollierten Studien untersucht und evaluiert. Die Vergleichbarkeit der Daten ist nahezu unmöglich, da unterschiedliche Scoringsysteme für die Mucositis und den Schmerz in den einzelnen Studien verwendet wurden. Zukünftig besteht daher großer Bedarf an weiteren randomisiert kontrollierten Studien zu den einzelnen topischen Anwendungen

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