Selected Publication:
Derler, F.
Leben mit einem Stoma ¿ eine Lebensqualitätsanalyse
[ Diplomarbeit ] Medical University of Graz; 2012. pp. 137
[OPEN ACCESS]
FullText
- Authors Med Uni Graz:
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Derler Florian
- Advisor:
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Pfeifer Johann
- Altmetrics:
- Abstract:
- Hintergrund: Colorektale chirurgische Eingriffe erfordern oftmals die Anlage eines künstlichen Darmausganges (Stoma). Ob permanent oder temporär, Patienten erfahren durch ein Stoma eine veränderte Lebensqualität. Die Erfassung der Lebensqualität der Patienten stellt ein adäquates Mittel dar, um den Erfolg einer chirurgischen Therapie zu messen. In vorliegender Untersuchung wurde die Lebensqualität von Stomapatienten erfasst, um so Unterschiede zwischen den verschiedenen Stomaarten zu eruieren.
Methoden: Nach retrospektiver Datenerhebung via Datenbank der Stomaambulanz bzw. MEDOCS wurden alle konsekutiv betreuten Stomapatienten, seit Gründung der Stomaambulanz der Universitätsklinik für Chirurgie des LKH-Graz seit 2005 bis zum 31.12.2010, letztlich 172, per Fragebogen kontaktiert und die Ergebnisse deskriptiv statistisch beschrieben. Dieser Fragebogen bestand aus dem Stoma Quality of Life questionnaire (Stoma-QoL), dem Short Form 36 Health Survey (SF-36) und dem Fecal Incontinence Quality of Life Scale (FIQL), sowie zwei Ergänzungsfragen zu Sexualität und Harninkontinenz. Zusätzlich wurden die Zufriedenheit der Patienten mit der Stomaambulanz und Verbesserungsvorschläge für selbige erhoben.
Ergebnisse: Die Rücklaufquote betrug 73% (n=119). Stomaspezifische Einschränkungen der Lebensqualität waren für alle Patienten vorhanden. Am besten schnitten die Ileo- und die permanenten Stomapatienten ab. Körperliche und psychosoziale Defizite wurden bei allen Stomapatienten ohne Favorisierung einer Subgruppe verzeichnet. 66% (n=67) der Patienten klagten über sexuelle Funktionseinschränkungen, Harninkontinenz trat in 39% (n=43) der Fälle auf. 97% (n=114) waren mit der Stomaambulanz zufrieden.
Konklusion: Nach Stomaanlage sind für die betroffenen Patienten neben stomaspezifischen auch Defizite auf körperlicher, psychischer und sozialer Ebene zu erfassen, womit alle Säulen der Definition von Gesundheit durch die WHO betroffen sind. Trotz der hohen Zufriedenheit der Stomapatienten mit der medizinischen Versorgung sind weitere Verbesserungen, besonders was psychosoziale Aspekte anbelangt, nötig, um die aufgezeigten Einschränkungen der Lebensqualität weiter zu minimieren und das Outcome zu optimieren.